25 Jahre visitBerlin - Das hat die Stadt bewegt
25 Jahre visitBerlin, das bedeutet auch 25 Jahre Berlin-Tourismus. Viel hat sich getan, seit das Unternehmen 1993 gegründet wurde. Das Stadtbild hat sich verändert, neue Museen wurden eröffnet und Veranstaltungsformate geboren, die bis heute Besucher und Berliner gleichermaßen begeistern. Eins ist klar: ohne all die nationalen und internationalen Gäste, die Berlin kulturell entdecken wollen, wäre die Museumslandschaft unserer Stadt um einige Highlights ärmer.
Allein im Jahr 2016 kamen sieben von zehn Besuchern (68 Prozent) der Berliner Museen nicht aus Berlin. Bei den Berliner Gedenkstätten waren sogar neun von zehn Besuchern (88 Prozent) aus der restlichen Bundesrepublik oder dem Ausland angereist. Insgesamt wurden die an der Befragung* teilnehmenden Gedenkstätten, Opern, Theater, Museen und Konzerte zu 75 Prozent von Berlinern und zu 25 Prozent von Berlin-Gästen besucht.
*Quelle: KULMON - System für Besucher-Monitoring an Berliner Kulturinstitutionen - Auszug aus dem Jahresbericht 2016.
Neueröffnungen
1999: Wiedereröffnung des Reichstagsgebäudes
Nach rund vier Jahren Umbauarbeiten wurde im April 1999 das von Norman Foster entworfene neue Reichstagsgebäude fertiggestellt. Der eigentliche Umzug des Bundestages erfolgte in der Sommerpause. Foster hatte das geschichtsträchtige Gebäude u.a. mit einer gläsernen, begehbaren Kuppel versehen - als Symbol einer transparenten Demokratie. Seitdem ist das Gebäude öffentlich zugänglich und ein beliebtes Ziel für Besucher. In den Jahren 2002 bis 2016 hat der Besucherdienst des Bundestages mehr als 35 Mio. Gäste betreut.
2001: Eröffnung des Jüdischen Museums
Am 9. September 2001 eröffnete das Jüdische Museum Berlin mit einem festlichen Konzert von Daniel Barenboim. Die Öffnung für das Publikum war für den 11. September 2001 geplant und musste wegen der Terroranschläge auf das World Trade Center in New York um zwei Tage verschoben werden. Seit der Eröffnung besichtigten jährlich etwa 700.000, d. h. täglich etwa 2.000 Menschen das Jüdische Museum Berlin. Am 19. November 2015 konnte es seine zehnmillionste Besucherin begrüßen. Dabei ziehen nicht nur die Ausstellungen über die jüdische Geschichte und Kultur zahlreiche Besucher an. Auch das von Daniel Libeskind entworfene Museumsgebäude ist mit seiner ausgefallenen Architektur längst zu einer Berliner Sehenswürdigkeit geworden.
2005: Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Das auch als Holocaust-Mahnmal bekannte Denkmal wurde am 12. Mai 2005 eröffnet. Seither ist es eines der meist besuchten Orte in Berlin mit jährlich knapp einer halben Million Besuchern aus dem In- und Ausland. Mit seiner abstrakten Form will das Stelenfeld bewusst zum Nachdenken anregen. Unter dem Stelenfeld informiert außerdem eine Ausstellung über die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das NS-Terrorregime.
2009: Wiedereröffnung des Neuen Museums
Nach 70 Jahren Schließung wurde das Neue Museum auf der Berliner Museumsinsel am 16. Oktober 2009 mit einem Festakt von Angela Merkel wiedereröffnet. Um es vor Bombardierungen zu schützen, war das Museum zu Beginn des Zweiten Weltkriegs geschlossen worden. Tatsächlich wurde das Gebäude stark beschädigt. Der Wiedereröffnung ging eine aufwändige Renovierung nach Entwürfen des britischen Architekten David Chipperfield voran. Mit zuletzt mehr als 700.000 Besuchern im Jahr zählt das Neue Museum zu den am meisten besuchten Museen Berlins. Daran dürfte nicht zuletzt eine Dame "Schuld" sein: Damals wie heute ist im Neuen Museum die weltberühmte Büste der Nofretete zu sehen.
Die größten Besuchermagnete
1995: Der Verhüllte Reichstag
24 Jahre vergingen von der Idee bis zur Umsetzung, am 24. Juni 1995 war es schließlich soweit: Gigantische Bahnen aus silberglänzendem, feuerfestem Gewebe verhüllten für zwei Wochen das gesamte Reichstagsgebäude. Hinter der Idee steckte das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude. 5 Millionen Besuchern aus aller Welt kamen nach Berlin um das Kunst-Großprojekt zu bewundern. Wer dabei war, erinnert sich bis heute an die beinahe andächtige Stimmung, die das weiß eingekleidete Gebäude, ein Schicksalsort der deutschen Demokratie, verströmte.
2004: MoMA-Ausstellung in Berlin
Von Februar bis September 2004 gastierte das New Yorker Museum of Modern Art, kurz MoMA, mit 212 Werken in der Neuen Nationalgalerie. Die Ausstellung mit hochkarätigen Werken u.a. von Max Beckmann, Paul Cézanne, Henri Matisse und Pablo Picasso wurde zum Blockbuster: Die langen Warteschlangen vor dem Museum machten international Schlagzeilen, an manchen Tagen mussten Besucher bis zu 12 Stunden auf den Einlass warten. Mit rund 1,2 Mio. Besuchern zählt die MoMa-Austellungs bis heute zu den erfolgreichsten in Deutschland. Von den Besuchern stammten rund 30 Prozent aus Berlin selbst, 70 Prozent waren aus dem Ausland angereist.
2014: Die Lichtgrenze zu 25 Jahren Mauerfall
2014 feierte Berlin das Jubiläum des Berliner Mauerfalls im Jahr 1989. Anläßlich des historischen Ereignisses fanden das ganze Jahr über Veranstaltungen und Ausstellungen statt, die sich mit dem Bau der Berliner Mauer, der Teilung Berlins, dem Kalten Krieg und der Friedlichen Revolution von 1989 beschäftigen. Höhepunkt war das Wochenende 08./ 09. November 2014, an dem entlang des ehemaligen Mauerverlaufs quer durch Berlin eine große Licht-Installation aus tausenden beleuchteten und mit Helium gefüllten Luftballons zu sehen war. Am Abend des 9. Novembers ließen Ballon-Paten die leuchtenden Ballons in den Nachthimmel aufsteigen.
Erfunden in Berlin
2006: Die erste Fanmeile zur Fußball-WM
2006 erlebte Deutschland ein Fußball-Sommermärchen und Berlin seine erste Fanmeile. Inmitten des Großen Tiergartens, auf der Straße des 17. Juni versammelten sich bis zu 750.000 Fans um auf Großleinwänden die Live-Übertragungen der Spiele mitzuverfolgen und gemeinsam die deutsche Nationalmannschaft anzufeuern. Die Berliner Fanmeile sorgte weltweit für Aufmerksamkeit und Nachahmer: Ein Public Viewing hatte es in dieser Dimension noch nicht gegeben. Auf die nächste Fanmeile dürfen sich Fans zur Fußball-WM im Sommer 2018 freuen.
1997 - heute: Die Lange Nacht der Museen
Auch die Lange Nacht der Museen ist ein Berliner Original. 1997 erfanden die Museen sie gemeinsam mit visitBerlin. Die erste Lange Nacht lockte 6000 Besucher in die teilnehmenden 18 Museen. 2010 ergab eine Forsa-Studie, dass die Lange Nacht fast jedem Berliner (93 %) ein Begriff ist. 2017 feierten die Museen gemeinsam mit über 32.000 Besuchern unter dem Motto „Made in Berlin“ das Jubiläum „20 Jahre Lange Nacht“. Weltweit veranstalten derzeit etwa 120 Städte Museumsnächte nach dem Berliner Vorbild.
2005 - heute: Gallery Weekend
Ebenfalls in Berlin erfunden wurde das Gallery Weekend, mittlerweile eine feste Größe im internationalen Kunstkalender. Das Event wurde 2005 von Berliner Galeristen ins Lebens gerufen. Seitdem öffnen jedes Jahr im Frühjahr über die gesamte Stadt verteilt zahlreiche Galerien ihre Türen kostenfrei für Besucher. Beim 14. Gallery Weekend 2018 nahmen 47 Berliner Galerien teil, rund 300.000 Kunstinteressierte besuchten die Ausstellungen.