Metropolenkonferenz setzt Zeichen für breiten internationalen Dialog

  • Bilanz zur viertägigen Metropolenkonferenz Berlin questions 2021 – „Metropolis: The New Now“

Berlin, 16. August 2021 Die unmittelbare Gegenwart städtischen Zusammenlebens: Im Brennglas der viertägigen Metropolenkonferenz Berlin questions 2021 wurde sie unter dem Motto „Metropolis: The New Now“ für einen kurzen Moment festgehalten. Vom 11. bis zum 14. August kamen auf Einladung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, mehr als 60 Politiker*innen, Vordenker*innen und Stadt-Gestalter*innen aus 19 Nationen zu Wort – vor Ort oder virtuell.

Wie sollten Metropolen im Hier und Jetzt – unter dem Eindruck der Corona-Pandemie – gemeinsam gestaltet werden, um eine bessere Zukunft zu ermöglichen? Darüber sprachen und diskutierten am fast zehnstündigen Hauptkonferenztag (11.8.) elf Bürgermeister*innen und 20 Expert*innen vor – über den Tag verteilt und unter Beachtung der Hygieneschutzvorgaben – mehr als 400 Gästen im ewerk. Neben Berlin gab es etwa Lageberichte und Impulse aus Warschau, Buenos Aires, Freetown, London, Seoul oder Los Angeles.

Insgesamt verfolgten fast 2000 Menschen – vor Ort in Berlin, per Livestream oder als Avatare in der eigens für die Konferenz entwickelten 3D-Welt „The Virtual Now“ – den viertägigen Austausch darüber, wie man voneinander lernend etwa in den Bereichen Urbanisierung, Klimaschutz, Zusammenleben oder Infrastruktur vorankommen kann.

Entlang der Leitthemen „Quarantine Economies“, „Public Luxuries“, „Disrupted Mobilities“, „Civil Responsibility“ sowie „Ecology after Nature“ gab es an den Folgetagen vertiefende Panels mit internationalen Speaker*innen. So wurden im Spreepark, in San Gimignano Lichtenberg, auf dem stillgelegten Flughafen Tegel, im Haus der Statistik sowie in der Floating University drängende Fragen etwa der Nachhaltigkeit, Stadtplanung, Architektur, Ökologie, Digitalisierung oder sozialen Gerechtigkeit diskutiert.

Berlins Regierender Bürgermeister und Konferenz-Gastgeber Michael Müller, erklärt zum Abschluss der Konferenz: „Wie wichtig der Austausch über Ländergrenzen hinweg ist, haben die vier Tage unserer Metropolenkonferenz gezeigt. Unsere Wissensstadt Berlin ist dafür der richtige Ort. Dieses offene, kreative, aber auch kritische Miteinander gilt es weiterzuführen. Die globalen Herausforderungen wachsen und es liegt an den Metropolen, Lösungen zu finden, um ein gutes Leben vor Ort zu sichern.“

Müller weiter: „Ich bin überzeugt, dass wir von unseren Erfahrungen gegenseitig profitieren: Was gilt es zu schützen und was muss sich ändern? Welche neuen Ansätze gibt es? Was hat funktioniert und was nicht? All diese Fragen haben auf der Konferenz eine Rolle gespielt und sind vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie genauso relevant wie angesichts der Bekämpfung der Klimakrise, neuer Ideen für ein besseres Zusammenleben oder innovativer, urbaner Zukunftsfelder. Nicht immer mag uns jeder mögliche Lösungsansatz gefallen, doch die Auseinandersetzung damit bietet uns die Chance, eigene Gewissheiten zu überdenken und vielleicht auch weiterzudenken.“

Weitere Beiträge zur Konferenz kamen unter anderem von:

Horacio Rodríguez Larreta, Bürgermeister von Buenos Aires, beschrieb eine aktuelle Umgestaltung seiner Stadt, die helfen soll, das immense Verkehrsaufkommen zu beruhigen: „Unser Ziel ist es, städtische Zentren zu schaffen, mit mehr öffentlichen und grünen Räumen, lokalen Geschäften und Gesundheitszentren in der Nähe ihrer Wohnungen und mit nachhaltigen Mobilitätsoptionen, die sich positiv auf die Klimaindikatoren auswirken.“

Die Architektin, Autorin und Gründerin des African Futures Institute, Lesley Lokko, schilderte unter anderem, wie sich Afrika und der Rest der Welt annähern können: „Mehr als je zuvor müssen wir jetzt neue Formen des Zusammenlebens und des Zusammenarbeitens finden, die nicht mehr nur auf materiellen Profit abzielen. Kooperation erfordert Kompetenzen und Kompetenzen erfordern Ressourcen. Zusammenarbeit ist nicht einfach. Deswegen fällt sie all denjenigen leichter, die bereits über ausreichende Ressourcen verfügen.“

Michał Andrzej Olszewski, Vize-Stadtpräsident von Warschau, betonte, dass Metropolen Lehren aus der Pandemie ziehen müssten: „Wir müssen am Fortschritt festhalten, aber diesen Wandel auch schneller liefern, um besser auf Krisen vorbereitet zu sein. Denn die Menschen haben in der Pandemie gelernt, dass etwa digitale Transformation, grüne Städte oder soziale Inklusion schneller umgesetzt werden können – und gebraucht werden. Die Pandemie hat gezeigt, was alles möglich ist.“

Patricia Atkinson, Philanthopy Advisor,berichtete von ihrem Einsatz dafür, dass lokale Lösungen für das globale Problem der teils tödlichen Luftverschmutzung gefunden werden: „Luftverschmutzung ist ein weitestgehend globales Problem, für das es weitestgehend lokale Lösungen braucht.“

Eric Garcetti, Bürgermeister von Los Angeles, stellte etwa eine „zero carbon future“, eine Zukunft frei von CO2-Emissionen, in Aussicht: „In Los Angeles arbeiten wir daran unsere Stadt noch fairer, gleicher, wohlhabender und gesünder zu gestalten, und daran, dass Los Angeles Teil einer Welt ist, in der es vorangeht.“ Denn auch hier kann das Ziel selbstverständlich nur gemeinsam, nur global erreicht werden.

Sabine Oberhuber, eine Visionärin der Kreislaufwirtschaft, stellte in ihrem Vortrag ein ständiges Wirtschaftswachstum infrage und wies darauf hin, dass auch etwa im Feld der Stadtplanung und der Architektur viel nachhaltiger agiert werden könne, wenn bereits vorhandene Materialien und Strukturen kreislaufartig wiederverwendet würden: „Wir haben ein Wirtschaftssystem geschaffen, das die Hausordnung von Mutter Erde völlig ignoriert.“

Die Künstlerin Hito Steyerl beschrieb die gegenwärtige Welt als eine „Krise des Gemeinwesens“, in der lieber Daten von Nutzern gesammelt werden, anstatt im und mit dem Internet faire und hilfreiche Strukturen zu errichten. Sie hob in ihrem Vortrag hervor, dass Egoismus in Zeiten von Klimawandel und Pandemie in die absolute Katastrophe führt: „Das Handeln aus individuellem Eigeninteresse, das als rational gilt, ist eigentlich zutiefst irrational und grenzt an Soziopathie – die Gesellschaft kann sich das offen gestanden nicht mehr länger leisten.“

Den Abschluss der Konferenz bildete am Samstagabend der „Marathon for the New Now“ in der Floating University, bei dem Teilnehmende ihre Vision von der Stadt der Zukunft in kurzen Beiträgen vorstellen und miteinander diskutieren konnten.

Die Metropolenkonferenz Berlin questions ist vom Land Berlin initiiert und wurde von visitBerlin kuratiert und organisiert. Die diesjährige Ausgabe wurde als zeitgemäßes Hybridformat konzipiert, bei dem sich Bühnenauftritte, Videobotschaften und Live-Schalten ergänzten. So konnten auch internationale Bürgermeister*innen und Expert*innen teilnehmen, die aufgrund der Corona-Pandemie nicht nach Berlin kommen konnten.

Alle Konferenzbeiträge im Überblick

11.08.2021 Hauptkonferenztag (ewerk):

12.08.2021Deep Dive – „Public Luxuries“ (Spreepark):

Deep Dive – „Quarantine Economies“ (San Gimignano Lichtenberg):

13.08.2021Deep Dive – „Disrupted Mobilities“ (Tegel Airport):

Deep Dive – „Civil Responsibility“ (Haus der Statistik):

14.08.2021 Deep Dive – „Ecology after Nature“ (Floating University):

„Marathon for the New Now“ (Floating University):

Die Konferenz Berlin questions 2021 ist von der Stadt Berlin initiiert und wurde von visitBerlin kuratiert und organisiert. berlinquestions.com

Hinweis an die Redaktionen:

Bilder von allen Tagen der Metropolenkonferenz Berlin questions 2021 können auf Nachfrage zu Zwecken der aktuellen Berichterstattung kostenlos bereitgestellt werden.

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