Formate der Bürger:innenbeteiligung zum Berlin-Tourismus

Bürger:innenwerkstatt Wassertourismus am 3. August 2025

Bürger:innenwerkstatt Wassertourismus am 3. August 2025 ©  Reiner Topel
Bürger:innenwerkstatt Wassertourismus am 3. August 2025

Gemeinsam für ein faires Miteinander auf und am Wasser
Die Bürger:innenwerkstatt „Wassertourismus“ am 3. August 2025 führte im Dock 10, direkt an der Spree, Menschen aus Politik, Verwaltung, Tourismus, Umweltverbänden und Zivilgesellschaft zusammen. In dem interaktiven Format ging es darum, gemeinsam zentrale Fragen zur Nutzung und Weiterentwicklung der Berliner Gewässer zu diskutieren und Ideen für die Zukunft zu entwickeln. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich unterschiedliche Interessen von wirtschaftlicher Nutzung und touristischer Entwicklung über Erholung und Sport bis hin zu Naturschutz in Einklang bringen lassen. Ausgangspunkt war das 2024 verabschiedete Wassertourismuskonzept, das nun in die Umsetzung gehen soll. Ziel der Werkstatt war es, aktuelle Konfliktlinien sichtbar zu machen, Perspektiven auszutauschen und gemeinsam realistische, umsetzbare Ideen zu entwickeln.

Die Veranstaltung verband inhaltliche Impulse und Wissensaustausch mit praxisnahen Arbeitsphasen. Nach einem Grußwort von Staatssekretär Michael Biel und Sabine Wendt, Geschäftsführerin von visitBerlin, eröffnete ein Panelgespräch mit fünf Expert:innen den Nachmittag. Auf dem Podium diskutierten Susann Ulrich, NABU – AG Rummelsburger Bucht, Max Bayer von Spree:publik, Sonja Wilke aus dem Bürger:innenbeirat Berlin-Tourismus, Dunja Wolff, wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD, sowie Mathis Richter, Geschäftsführer des Tourismusvereins Berlin Treptow-Köpenick. Damit war die Runde breit aufgestellt und brachte unterschiedliche Perspektiven ein. Im Anschluss arbeiteten die Teilnehmenden der Bürger:innenwerkstatt in Kleingruppen an „Mini-Cases“, also fiktiven, aber realitätsnahen Beispielen aus der Gewässernutzung. Die Ergebnisse stellten sie zunächst im Plenum vor, anschließend gestalteten sie kreative Collagen und tauschten sich darüber in einem Galerierundgang aus. Moderiert wurde die Veranstaltung von Jacob Birkenhäger vom nexus Institut.

Staatssekretär Michael Biel von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe eröffnete den Dialog zum guten Miteinander auf und am Wasser ©  Reiner Topel
Staatssekretär Michael Biel von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe eröffnete den Dialog zum guten Miteinander auf und am Wasser
Bürgerwerkstatt Wassertourismus ©  visitBerlin, Foto: Reiner Topel
Bürgerwerkstatt Wassertourismus

Ergebnisse der Veranstaltung

Erste Maßnahmen, die aus der Bürger:innenwerkstatt resultieren: 

  • Erweiterung der „Bärwatch-App“ app.wassertourismus-berlin.de
  • Anpassung der Website Wassertourismus-Berlin (durch Ergänzung von Veranstaltungsterminen, wie z.B. Termine von Regatten)
  • Nachproduktion Kampagnenmaterial der Sensibilisierungskampagne zum Wassertourismus „Du bist nicht allein“

    Ermöglicht wurde dies durch eine kurzfristige Förderung der „Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe“.

Ergebnisse und nächste Schritte
Die aufbereiteten Ergebnisse dienen als Grundlage für die Umsetzung des Wassertourismuskonzepts und sollen insbesondere geeignete Sensibilisierungs- und Kooperationsmaßnahmen anstoßen und begleiten und so unter anderem Ideen und Hinweise für eine Sensibilisierungs- und Vermarktungskampagne sowie Gewässerkarte liefern. Außerdem gibt das Pilotformat „Bürger:innenwerkstatt“ wichtige modellhafte Erkenntnisse für zukünftige Bürgerbeteiligungsformate im Berlin-Tourismus.

Fazit & Learnings
Die Bürger:innenwerkstatt hat gezeigt, wie vielfältig die Interessen rund um die Berliner Gewässer sind und dass es für die Zukunft keine einfachen Lösungen gibt. Statt neuer Verbote braucht es vor allem mehr Sensibilisierung, bessere Information und niedrigschwellige Angebote, um gegenseitiges Verständnis zu fördern. Viele Konflikte entstehen weniger aus gegensätzlichen Positionen als vielmehr aus unklaren Zuständigkeiten und fehlender Koordination, weshalb klare Ansprechpartner:innen und verbindliche Strukturen entscheidend sind. Gleichzeitig wurde deutlich, dass Dialogformate wie runde Tische und Werkstätten unverzichtbar sind, um Spannungen abzubauen und gemeinsam tragfähige Ideen zu entwickeln. So ist ein Fundament gelegt, auf dem sich ökologischer Schutz, wirtschaftliche Nutzung, soziale Teilhabe und kulturelle Vielfalt künftig in Einklang bringen lassen.

Die ausführliche Dokumentation zur Veranstaltung finden Sie hier.

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Detaillierte Informationen

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