Nachwuchsblog: Hot Spot Analyse

HIER_Mobil_Kieztour, Rathaus Schoeneberg, Berlin, 20190525 ©  visitBerlin, Foto: Dirk Mathesius
HIER_Mobil_Kieztour, Rathaus Schoeneberg, Berlin, 20190525
HIER_Mobil_Kieztour_c_visitBerlin_Foto_Dirk_Mathesius, Arkona Platz Berlin Mitte, 20190524 ©  visitBerlin, Foto: Dirk Mathesius
HIER_Mobil_Kieztour_c_visitBerlin_Foto_Dirk_Mathesius, Arkona Platz Berlin Mitte, 20190524
HIER_Mobil_Kieztour, Rathaus Schoeneberg, Berlin, 20190525 ©  visitBerlin, Foto: Dirk Mathesius
HIER_Mobil_Kieztour, Rathaus Schoeneberg, Berlin, 20190525
HIER_Mobil_Kieztour, Rathaus Schoeneberg, Berlin, 20190525 ©  visitBerlin, Foto: Dirk Mathesius
Mit dem HIER-Mobil auf Kieztour

Dieser Artikel ist Teil des visitBerliner Nachwuchsblogs und von unseren Auszubildenden und Dual-Studierenden verfasst.

von Charlotte

Achtung, großes Stuzubis-Projekt! Im September 2024 fand die von visitBerlin gesteuerte touristische Hot Spot Analyse statt, bei der wir Studierende und Auszubildende unterstützen und befragen durften. 

Bei der Hot Spot Analyse handelt es sich um eine quantitative Befragung, die an touristisch stark besuchten Orten oder Kiezen in Berlin durchgeführt wird. Hier werden die Teilnehmenden danach befragt, wie sie den Ort, an dem sie sich gerade befinden, wahrnehmen, z.B. in Bezug auf Sauberkeit oder Multikulturalität und wie sie ihr eigenes Verhalten an solchen Hotspots einschätzen würden. Ziel des Ganzen ist es herauszufinden, wer sich eigentlich an den stark frequentierten Orten der Stadt aufhält – sind es wirklich hauptsächlich Tourist:innen oder spielen die Einwohner:innen selbst eine große Rolle, wenn es darum geht, wie die Stimmung vor Ort wahrgenommen wird? Unter den Hots Spots befanden sich Orte wie die Admiralbrücke, der Annemirl-Bauer Platz oder auch der Reuter- und Wrangelkiez. 

Damit wir wussten, was genau unsere Aufgabe sein wird und um ein paar praktische Tipps und Methoden an die Hand zu bekommen, vor allem im Umgang mit Straßenbefragungen, nahmen wir alle an einem vorbereitenden Workshop teil. Hier konnten wir einen ersten Blick auf den Fragebogen werfen, all unsere brennenden Fragen loswerden und Tipps von echten Befragungsprofis erhalten. Das Ganze lief zusammen mit einem externen Dienstleister über visitBerlin, zudem nahmen auch Studierende aus anderen Teilen Berlins als Befrager:innen teil und manche bewarben sich sogar aus anderen Städten heraus! Wir lernten also auch noch neue Leute kennen und wir tauschten uns über Uni, die Stadt und das Leben in Berlin aus. 

Nachdem wir ausreichend vorbereitet und auf die einzelnen Hot Spots aufgeteilt wurden, ging es für uns an insgesamt drei Freitagen und Samstagen immer von 17-22 Uhr an die Hotspots. Ich war zusammen mit Maja und Daria am Annemirl-Bauer-Platz neben dem Bahnhof Ostkreuz. Ich kann nur sagen, ich habe noch nie an einem Abend mit so vielen Menschen und vor allem so vielen verschiedenen Menschen gesprochen. Jede:r hatte eine eigene Geschichte und ganz eigene Gründe bestimmte Fragen auf gewisse Art und Weise zu beantworten. Es war sehr faszinierend die Menschen dabei zu begleiten. Ich hatte vor der Befragung einige Bedenken – was, wenn die Menschen die Umfrage nicht beantworten wollen? Was, wenn sie unfreundlich sind? – ich hatte noch nie vorher eine Befragung durchgeführt und wusste nicht, was mich erwartet. Doch meine Bedenken waren unbegründet, denn die meisten Menschen, die wir ansprachen, waren sehr aufgeschlossen und neugierig und freuten sich, mit uns ein Gespräch über den Hotspot und die Stadt zu führen. Die Vielfalt der Menschen vor Ort brachte zeitgleich eine große Vielfalt an Antworten zu Tage. Manche empfanden den Ort als vergleichsweise sauber, andere als extrem schmutzig. Manche waren dort um die Kulinarik zu genießen, andere trafen alte Freunde. Eine Person, mit der ich sprach, hatte sich selbst ausgesperrt und wartete auf ihre Freunde, die ihr die Tür aufmachen konnten. Was jedoch fast alle gemeinsam hatten: sie waren an dem Ort, um das Berliner Flair zu genießen und die verschiedenen Kulturen und die Freiheit die damit einhergeht wahrzunehmen. Im Licht der Laternen, Straßenrestaurants und Spätis schienen sie alle eine gute Zeit zu haben und Alltagsgedanken für einen Moment zu vergessen. 

Abschließend kann ich sagen: Es war definitiv eine Erfahrung, die ich nicht so schnell vergessen werde. Ich habe viel über die Menschen in der Stadt gelernt, Einblicke in unterschiedlichste Gedanken und Meinungen erhalten und bin über mich selbst und meine anfänglichen Bedenken hinausgewachsen. Am Ende bleibt die Erkenntnis: Berlin ist so vielseitig wie die Menschen, die dort leben und verweilen – und genau das macht den Charme dieser Stadt aus.

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