200 Jahre Museumsinsel Berlin: Zahlen und Fakten zum Weltkulturerbe
Berlin, Mai 2025 Fünf Museen, ein Welterbe-Titel und Millionen Besucher:innen jährlich: Die Berliner Museumsinsel ist in der deutschen und internationalen Museumslandschaft einmalig. Kunst- und Kulturliebhaber:innen aus aller Welt strömen ihretwegen in die Hauptstadt. Vor 200 Jahren, im Juli 1825, wurde der Grundstein für die heute international bekannte Museumsinsel gelegt. Berlin nimmt dieses besondere Jubiläum zum Anlass, die fünf Häuser des Weltkulturerbes in den nächsten fünf Jahren mit zahlreichen Events und Sonderausstellungen zu feiern.
Eine Auswahl an interessanten Fakten aus 200 Jahren Museumsinsel ist in diesem Fact Sheet zusammengestellt.
Vergangenheit und Gegenwart der Museumsinsel
- Am 9. Juli 1825 wurde der Grundstein des Alten Museums gelegt. Baumeister war der berühmte Stadtplaner und Architekt Karl Friedrich Schinkel. Fünf Jahre später öffnete es seine Türen – als erster Museumsbau Berlins und Keimzelle der Museumsinsel.
- Fünf Museen, fünf Epochen: Zur Museumsinsel gehören das Alte Museum (1830), das Neue Museum (1859), die Alte Nationalgalerie (1871), das Bode-Museum (1904) und das Pergamonmuseum (1930). Die Sammlungen der Museen veranschaulichen also nicht nur viele tausend Jahre Menschheitsgeschichte. Ihre fünf Museen sind auch Zeugnis von 100 Jahren Museumsarchitektur.
- Das neueste Gebäude auf der Museumsinsel ist die 2019 eröffnete James-Simon-Galerie. Entworfen vom britischen Stararchitekten David Chipperfield ist das Haus nicht nur ein modernes Besucherzentrum, dort werden ebenfalls immer wieder erstklassige Ausstellungen präsentiert.
- Seit Juli 2021 hat die Museumsinsel ihre eigene U-Bahn-Station. Den Bahnhof der U5 ziert eine nachtblaue Decke mit 6.662 Lichtpunkten, die an einen Sternenhimmel erinnert.
Die Museen und ihre Sammlungen
- Seit 1999 ist die Berliner Museumsinsel UNESCO-Welterbe. Als Kriterium nennt die Kommission unter anderem, dass das einzigartige Ensemble die Entwicklung des modernen Museumbaus im Laufe von über einem Jahrhundert veranschaulicht.
- 2.573.641 Menschen besuchten 2023 die fünf Häuser der Museumsinsel – das sind über die Hälfte der insgesamt 4,4 Millionen Besucher:innen der Staatlichen Museen in Berlin.
- Das wohl bekannteste Objekt der Museumsinsel steht im Neuen Museum: die weltberühmte Büste der Nofretete. Hunderttausende Menschen strömen jedes Jahr in das Neue Museum, um sie zu bestaunen.
- Das größte und schwerste Objekt auf der Museumsinsel steht im Pergamonmuseum: Das Markttor von Milet aus der römischen Kaiserzeit kommt auf ein Gesamtgewicht allein der originalen Teile von 750 Tonnen.
- Ab 2027 ist der Pergamonaltar nach umfangreicher Sanierung wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. In der Zwischenzeit können Besucher:innen in der Ausstellung „PERGAMON. Meisterwerke der antiken Metropole und 360°-Panorama von Yadegar Asisi“ in das Jahr 129 n. Chr. reisen. Zusammen mit Archäologen entwickelt, wird die hellenische Metropole mit dem Panorama lebensecht inszeniert und erlebbar gemacht.
Badehaus, Trinkhalle und Filmkulisse: Überraschendes über die Museumsinsel
- Von etwa 1805 bis 1865 lag auf der Museumsinsel das Welpersche Badehaus. Namensgeber der privaten Badeanstalt war der Berliner Stadtphysikus Dr. Georg Adolph Welper, Begründer des neuzeitlichen Badewesens in Berlin.
- Historische Trinkhalle: Die Kolonnaden Bar war schon in der Gründerzeit ein beliebter Treffpunkt auf der Museumsinsel. Im Juli 1883 eröffnet, musste sie 54 Jahre später auf Betreiben des damaligen Generaldirektors schließen. In den vergangenen Jahren erlebte das Konzept ein Revival, und auch in diesem Sommer lädt die Kolonnaden Bar von Juni bis August zu moderierten Gesprächen, DJ-Sets und kühlen Getränken ein.
- Die Museumsinsel ist nicht nur regelmäßig Ort für Filmfestivals, sie ist auch selbst ein Filmstar. Ihre Museen dienen als spektakuläre Drehkulissen von Filmen, Dokumentationen und Serien wie die koreanische Erfolgsserie „Queen of Tears“ oder dem Netflix-Hit „The Queen’s Gambit“.