Bilanz 2022: Neue Normalität im Berlin-Tourismus
- 26,5 Millionen Übernachtungen und 10,4 Millionen Gäste: Tourismus in der Stadt hat sich 2022 deutlich erholt
- Neustart-Maßnahmen von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie visitBerlin haben die positive Entwicklung ermöglicht
- Mehr Bahnanreisen und großes Kulturinteresse: Qualitätstourismus wächst
Berlin, 23. Februar 2023 Im vergangenen Jahr reisten 10,4 Millionen Gäste nach Berlin, sie verbrachten rund 26,5 Millionen Übernachtungen in den Beherbergungsbetrieben der Stadt. Das zeigen die heute veröffentlichten Zahlen des Landesamts für Statistik Berlin-Brandenburg. Die Zahl der Übernachtungen erreichten 2022 damit 78 Prozent des Vorkrisenniveaus, die Gäste-Zahlen etwa 75 Prozent von 2019.
Stephan Schwarz, Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe: „Die Tourismuszahlen des letzten Jahres zeigen, wo die Reise hingeht, nämlich nach Berlin. Wir haben 2022 trotz der weiterhin krisengeschüttelten Weltlage ein starkes Comeback im Tourismus und in der Kongressbranche hingelegt und das ist für die Wirtschaftskraft der Stadt von großer Bedeutung. Dabei geht es geht uns nicht um ein simples Höher, Schneller, Weiter. Wir haben mit unserem Neustartprogramm eine breite Palette an Maßnahmen unterstützt, die sehr auf Qualität setzen und Berlin als Ort der Vielfalt mit spannenden Angeboten auch jenseits bekannter Attraktionen präsentieren. Berlin spielt zusammen mit London, Paris oder New York in der Liga der beliebtesten Städtereisedestinationen und ich gehe davon aus, dass sich die positive Entwicklung in den nächsten Jahren fortsetzen wird. Dafür ist es aber unbedingt notwendig, die Anbindung Berlins an die internationalen Verkehrswege weiter auszubauen. Das gilt sowohl für die Schiene, mit mehr Verbindungen innerhalb von Deutschland und in die europäischen Nachbarländer, insbesondere nach Osteuropa und im Netz der Nachtzüge, als auch für den weiteren Ausbau von Direktverbindungen auf der Lang- und Mittelstrecke vom Flughafen BER.“
Burkhard Kieker, visitBerlin-Geschäftsführer: „Berlin hat sich unter den Top-3-Destinationen gemeinsam mit Paris und London behauptet. Die Menschen schätzen die Kultur und das Angebot unserer Weltstadt.“
„The New Normal“ bringt Veränderungen für das Berliner Tourismus- und Eventgeschäft
Corona-Pandemie, Krieg und Klima-Krise wirken sich längerfristig auch auf das Reiseverhalten der Berlin-Gäste aus. Nachhaltigkeit spielt eine immer wichtigere Rolle. So reisen die meisten Gäste inzwischen mit der Bahn an. Laut einer visitBerlin-Umfrage wäre ein Großteil der Bahnreisenden für eine bis zu 10-stündige Anreise nach Berlin bereit.
Kongress-Geschäft nimmt Fahrt auf
Berlin war im vergangenen Jahr Ort für zahlreiche hochkarätige B2B-Veranstaltungen und Kongresse, vor allem aus dem Bereich Medizin. Darunter waren der Weltkongress der Internationalen Gesellschaft für Knorpelregeneration und Gelenkerhaltung im April sowie der Weltkongress der Internationalen Gesellschaft für Herzforschung und der World Health Summit im Oktober. Der WeAreDevelopers World Congress, eine der größten Entwicklerkonferenz der Welt, fand im Juni statt. Auch die Veranstalter von Business-Veranstaltungen stellen zunehmend Nachhaltigkeit in den Fokus. 43 Prozent der über den Kongressfonds Berlin geförderten Events wurden 2022 nach Nachhaltigkeitskriterien gefördert.
Kulturtourismus wächst
Das Geschäft der touristischen Attraktionen sowie der Museen und Gedenkstätten Berlins hat sich 2022 ebenfalls positiv entwickelt. Sie verzeichneten rund 80 Prozent der Gästezahlen von 2019. Die Bühnen der Stadt erreichten sogar ein Besucheraufkommen auf Vor-Corona-Niveau – wie aus dem visitBerlin-Marktforschungstools „Visitor Insight“ hervorgeht, in das unter anderem die Daten des Interessenverbands der touristischen Attraktionen Berlins (Intoura) einfließen.
Die meisten internationalen Gäste kamen aus den USA
Berlin begrüßte 2022 wieder mehr internationale Besucher:innen: Lag der Anzahl der Übernachtungen ausländischer Gäste 2021 noch bei 29 Prozent, waren es im letzten Jahr bereits 38 Prozent. Erstmals waren die USA Top-Auslandsmarkt, noch vor Großbritannien, den Niederlanden und Spanien. Wichtigster Markt für Berlin bleibt mit 62 Prozent Anteil aber weiterhin Deutschland. Die Gäste waren verstärkt an den Themen Kultur und Gastronomie interessiert.
Restart-Maßnahmen unterstützen Erholung der Branche
Mit zahlreichen Maßnahmen unterstützen die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie visitBerlin weiterhin den Neustart der Berliner Tourismus- und Event-Branche. Internationale Kampagnen wie „Visit the world of Berlin“ warben für einen Berlin-Besuch im Sommer. Zum Jahresende folge eine nationale Winter-Kampagne, die die zahlreichen Geschäfte in den Kiezen sowie die Einkaufszentren der Stadt ins Rampenlicht stellte und Lust auf einen Weihnachtsshopping-Trip in der Hauptstadt machte. Eine europaweite „Restart Media Roadshow" mit Veranstaltungen in Paris, Rom, London, Warschau, Amsterdam, Oslo, Barcelona und Madrid sowie weitere Medien- und Influencer-Events in New York City, Los Angeles und Fort Lauderdale sorgten für Sichtbarkeit Berlins in internationalen Reise-Medien.
Um aktiv neue Kongresse und Veranstaltungen für Berlin zu gewinnen und damit den Restart der MICE-Branche zu forcieren, setzte das Berlin Convention Office von visitBerlin 2022 eine neue „Taskforce MICE-Akquise“ ein. Zu den größten Fördermaßnahmen für die Eventwirtschaft zählte das „Bestival 2022“. Am 25. und 26. August kamen 800 deutsche und internationale Vertreter:innen aus der Veranstaltungswirtschaft sowie der Reiseindustrie zu einem innovativen Event mit Festival-Charakter nach Berlin. Der im April 2021 durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe aufgesetzte Kongressfonds Berlin zur Unterstützung der Tagungs- und Kongresswirtschaft wurde 2022 bis Ende 2023 verlängert. Darüber hinaus wurde die Fördersumme pro Veranstaltung im Jahr 2022 nahezu verdoppelt.