Open-Air-Kulturprogramm lockt Gäste im Sommer nach Berlin

  • Das Kultursommerfestival begeistert Besucher:innen mit 100 Events überall in der Stadt
  • Ein buntes Programm bieten das Festival „Durchlüften“ und der „Pride Month Berlin“
  • Neue Museen wie das Deutschlandmuseum, das DeJa Vu Museum und die Ausstellung „Secessionen“ in der Alten Nationalgalerie sind spannende Indoor-Alternativen – nicht nur an regnerischen Sommertagen

Berlin, 29. Juni 2023 Konzerte, Theater, Performances, Feste oder Lesungen: Im Sommer verwandelt sich Berlin in eine riesige Open-Air-Bühne. Auch in diesem Jahr können Gäste beim Kultursommerfestival vom 24. Juni bis 3. September die kulturelle Landschaft Berlins entdecken – draußen, umsonst und immer an einem anderen Ort. An zwölf Sommerabenden bietet ebenfalls das internationale Kulturfestival „Durchlüften“ musikalische Erlebnisse im Schlüterhof des Humboldt Forums. Zum zweiten Mal findet der „Pride Month Berlin“ statt: Ab dem 28. Juni steht die queere Community vier Wochen lang im Mittelpunkt der Hauptstadt. Highlights sind das Lesbisch-schwule Stadtfest und der Christopher Street Day. Und wenn es doch mal regnet? Dann kommt mit den abwechslungsreichen Indoor-Angeboten auch an grauen Sommertagen keine Langeweile auf. Dafür sorgen unter anderem neue und wiedereröffnete Berliner Museen wie das Deutschlandmuseum, das DeJa Vu Museum und das Medizinhistorische Museum der Charité.

Kultursommerfestival

Kultursommerfestival ©  Kulturprojekte Berlin

Ein Sommer mit 100 Events

Zweieinhalb Monate Kultur pur: Das verspricht das Kultursommerfestival. Noch bis Anfang

September werden stadtweit Hinterhöfe, Straßen, Parks oder Grünflächen zu Orten für Konzerte, Theater, Tanz, Lesungen, Talks und Installationen. Dazu gehören etwas das Open-Air-Konzert „Staatsoper für alle“ am 9. Juli auf dem Bebelplatz. In der 17. Ausgabe führt die Staatskapelle Berlin Bruckners Sinfonie Nr. 7 auf. Volkstheater für alle gibt es beim Tag der offenen Tür am 22. Juli im Globe Berlin. Und bei der 10. Langen Nacht der Astronomie geht es am 12. August auf eine Entdeckungsreise durch den Weltraum. Vom Tempelhofer Feld lässt sich der Himmel besonders gut beobachten. Das sind nur drei der 100 Events, die das kostenfreie Kultursommerfestival in diesem Berliner Sommer zu bieten hat.

„Durchlüften“

Open Air "Durchlüften" im Schlüterhof im Humboldt Forum ©  Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss/ Foto: Xander Heinl/ photothek.de
Open Air "Durchlüften" im Schlüterhof im Humboldt Forum

Interkulturelles und queeres Sommerprogramm

Ein weiteres Open-Air-Festival hat Berlin: Vom 13. Juli bis 5. August findet das internationale Kulturfestival „Durchlüften“ im Schlüterhof des Humboldt Forums statt. An den Donnerstag-, Freitag- und Samstagabenden treten hier Berliner und internationale Musiker:innen auf. Das transkulturelle und genreübergreifende Programm greift musikalische Bezüge von Accra bis Bogotá, von Belgrad bis Bangkok und von Harare bis Rio de Janeiro auf. Der Eintritt ist frei.

Wie divers, bunt und tolerant die Hauptstadt ist, zeigt der „Pride Month Berlin“ vom 28. Juni bis 23. Juli. Vier Wochen lang erwarten Besucher:innen Events, Partys, Diskussionen und Filmvorführungen zu queeren Themen. Zu den Höhepunkten der Pride Weeks gehört das Lesbisch-schwule Stadtfest am 15. und 16. Juli rund um den Nollendorfplatz. Es ist seit 1993 eine Berliner Institution und inzwischen das größte homosexuelle Straßenfest Europas, das sich seit 30 Jahren für ein gleichberechtigtes Miteinander einsetzt. Und es ist Auftakt für ein anderes legendäres LGBTQ+-Event: den Christopher Street Day. Am 22. Juli werden voraussichtlich knapp eine Million Menschen bei einem Demonstrationszug Flagge zeigen für die Rechte der queeren Community. Eine besondere Sympathiebekundung ist auch der CSD auf der Spree am selben Tag. Mit 20 Schiffen feiert die Berlin Canal Pride dieses Jahr ihr 17. Jubiläum.

Dark Matter Sommerlights ©  WHITEvoid
Dark Matter Summerlights

Summerlights am Berliner Himmel

Berlin ist um eine Kunstinstallation reicher. Im Außenbereich von „Dark Matter“ können Besucher:innen in die Installation „Tensor“ des deutschen Lichtkünstlers Christopher Bauder buchstäblich eintauchen, und zwar bis zum 2. September ab Sonnenuntergang. Die dreidimensionale Wolke aus 400 Lichtern schwebt über dem Publikum und verändert in jedem Moment Form, Farbe und Frequenz. Begleitet wird sie von einer kraftvollen Klanglandschaft der britischen Musikerin und Komponistin Akiko Haruna.

 

Dachterrasse THF Tower

Dachterrasse, THF Tower Tempelhofer Feld Berlin ©  Claudius Pflug
Dachterrasse des THF Tower Tempelhofer Feld Berlin

Eine neue Attraktion ist ab Mitte Juli die Dachterrasse mit Blick über das Tempelhofer Feld: Dem Berliner Himmel kommt man ab dem 15. Juli näher, denn dann eröffnet der THF Tower auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof. Die holzgetäfelte Terrasse auf der sechsten Ebene am westlichen Kopfbau bietet einen grandiosen Ausblick über die Stadt. Und nicht nur das: Der THF Tower ist auch ein innovativer Ausstellungs- und Veranstaltungsort. Los geht es zur Eröffnung mit der Bilderausstellung „Horizonte. Flughafen Tempelhof 1990–2022“, die die Transformation des Flughafens vermittelt.

Deutschlandmuseum

Deutschlandmuseum Berlin ©  Deutschlandmuseum Berlin
Deutschlandmuseum Berlin

Kulturelles Indoor-Sommerprogramm

Und wenn das Wetter mal nicht mitspielt: Ab ins Museum! Davon hat Berlin gleich zwei neue zu bieten. Seit dem 17. Juni gibt es am Leipziger Platz das Deutschlandmuseum. Bei einem einstündigen Rundgang auf 1.400 Quadratmetern können Besucher:innen 2.000 Jahre deutsche Geschichte erfahren. Beim Streifzug durch zwölf Epochen laufen sie durch den germanischen Urwald, erleben ritterliche Schattenspiele hinter Bleiglasfenstern in einer mittelalterlichen Burg oder stehen ein paar Schritte weiter in einer Wirtschaftswunderwohnung der 1950er-Jahre und hören Schlagermusik.

Dejavu Museum ©  MUZYKA I MEDIA EWA MASLOWSKA
Dejavu Museum

Eine magische Erlebniswelt ist das neue DeJa Vu Museum am Alexanderplatz. Das interaktive Museum für optische Täuschung und moderne Kunst ist in Deutschland einzigartig. Die digitalen, physischen, optischen und interaktiven Exponate lassen die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen.

Nach drei Jahren Modernisierung und Ausbau ist seit dem 16. Juni das Berliner Medizinhistorische Museum der Charité wieder eröffnet. Die Sonderausstellung „Das Gehirn in Wissenschaft und Kunst“ gibt Einblicke in den Exponatenbestand und in die aktuelle Hirnforschung.

Alte Nationalgalerie & Pergamonmuseum

Gustav Klimt, Judith, 1901, Öl auf Leinwand, 84 x 42 cm © Belvedere, Wien, Foto: Johannes Stoll ©  Gustav Klimt, Judith, 1901, Öl auf Leinwand, 84 x 42 cm © Belvedere, Wien, Foto: Johannes Stoll
Gustav Klimt, Judith, 1901, Öl auf Leinwand, 84 x 42 cm

Symbolismus, Jugendstil und Impressionismus: Um den Aufbruch in die Moderne und um den Ursprung der Kunstfreiheit und Individualität geht es bei der Ausstellung „Secessionen – Klimt, Stuck, Liebermann“ in der Alten Nationalgalerie. Bis zum 22. Oktober können Kunstinteressierte rund 200 Gemälde, Skulpturen und Grafiken von 80 Künstlern und auch Künstlerinnen (erst seit den Secessionen wurden sie sichtbar und eine neue Selbstverständlichkeit in der Kunst) neu oder wiederentdecken, darunter Werke von Franz Stuck, Max Liebermann, Lovis Corinth, Dora Hitz, Käthe Kollwitz, Edvard Munch oder Auguste Rodin – und so viel Gustav Klimt wie noch nie zuvor in Berlin.

Auch ein Besuch des Pergamonmuseums auf der Museumsinsel sollte beim kulturellen Indoor-Programm ganz oben stehen: Es schließt am 23. Oktober wegen Sanierungsarbeiten für mehrere Jahre. Bis es 2027 in Teilen wieder öffnet, lohnt sich ein Besuch des temporären Ausstellung „Pergamonmuseum. Das Panorama“. Das Ausstellungsprojekt „PERGAMON. Meisterwerke der antiken Metropole und 360°-Panorama von Yadegar Asisi“ präsentiert Highlights aus den Beständen der Antikensammlung und ein vollständig überarbeitetes Panorama des deutschen Künstlers.

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