Was macht die Tourismusbranche aus?

Stimmen der Botschafter des Berlin-Tourismus

Berlin braucht seine Gäste, weil ‚besucht werden zu wollen‘ für eine Stadt das schönste Kompliment der Welt ist – und das tut auf vielen Ebenen gut.

Dr. Berndt Schmidt , Intendant und Geschäftsführer des Friedrichstadt-Palast
Dr. Berndt Schmidt ©  Markus Nass

Dr. Berndt Schmidt, Intendant und Geschäftsführer des Friedrichstadt-Palast



Was macht die Berliner Gastfreundlichkeit für Sie aus?

Wer nicht gerade einen Rollkoffer hinter sich herzieht, wird als Berliner:in wahrgenommen – und nicht als Gast. In keiner Metropole der Welt fühlt man sich als Fremder auf Anhieb weniger fremd. Gäste nicht zuerst als Gäste, sondern als potenziell zugehörig zu betrachten, ist maximal gastfreundlich, integrierend und offenherzig.



Was wünschen Sie sich für die Tourismusbranche in den nächsten Monaten? Wie können die Berliner Sie dabei unterstützten? Was muss passieren, dass die Tourismusbranche wiederbelebt wird?

Wer wiederbelebt wird, ist noch eine zeitlang schwach auf den Beinen. Daher können weder Menschen noch Branchen in kurzer Folge mehrmals neu belebt werden, ohne massive und irreparable Schäden an Leib und Seele zu erleiden. Auch die Tourismusbranche kann man nicht beliebig an- und ausknipsen, weil das zu nachhaltigen Verwerfungen führt, wie bspw. dauerhafte Abwanderung von Arbeitskräften in beschäftigungssichere Branchen. Corona ist nicht vorüber und Umsicht bleibt ein guter Ratgeber. Jedoch wünsche ich mir von der Politik im Herbst und Winter eine pragmatische Risikoabwägung über 360 Grad und keinen Tunnelblick mehr.



Wie wichtig ist der Tourismus für Ihren Beruf, für Ihr Unternehmen, für ganz Berlin? Tourismus ist wichtig, weil…

… es aufgrund der Nachkriegsgeschichte in Berlin kaum bedeutende Konzernzentralen oder große Produktionsbetriebe in Berlin gibt. Drei ‚Schwerindustrien‘ unserer Hauptstadt sind Kultur, Freizeit und Tourismus. Im Kulturbereich ist Berlin im Vergleich zu den meisten Großmetropolen sogar führend. Ohne Tourismus gäbe es weder die Steuer- noch die Karteneinnahmen, um diese wertvolle Vielfalt zu hegen und zu pflegen.



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