Soziale Start-ups und engagierte Non-Profits

Als eine der führenden Startup-Hauptstädte Europas entwickelt sich Berlin auch zu einem “Silicon Valley” für soziale Innovationen. Weil immer mehr visionär- und bewusst denkende Unternehmer die Spreemetropole als Zuhause wählen, wächst in Berlin eine starke Szene heran. Stadtweit sprießen zahlreiche Accelerator, Community-Events und Netzwerke hervor. Coworking Spaces wie das Impact Hub und das Migration Hub agieren als Wegbereiter des Wandels. Die Grundgedanke von Social Business: Unternehmen können sowohl profitabel sein als auch einen positiven Fußabdruck hinterlassen. Ein Konzept, das besonders von Bankier, Ökonom und Zivilrechtler, Muhammad Yunus, vorangetrieben wurde. Der Friedensnobelpreisträger und Gründer der berühmten Grameen Bank für Mikrokredite eröffnete 2018 sein erstes internationales Büro am Kottbusser Damm in Kreuzberg. berlin.impacthub.net , berlin.socialimpactlab.eu/en , migrationhub.network , yunussb.com



Inspirierende Social Startup’s aus Berlin

2013 begaben sich zwei Studenten auf die Mission, Menschen weltweit Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen zu verschaffen. Sie gründeten soulbottles, ein Sozial-Unternehmen, das Trinkflaschen aus Glas und mit trendigen Motiven herstellt. “Soulbottles” werden komplett plastikfrei zu 100% in Deutschland produziert. Als zertifizierte B-Corp gibt das Startup 1 Euro pro Flasche an Wasserprojekte in Entwicklungsländern. soulbottles.de



Auch im Wedding verbindet Rösterei-Startup und BCorp Coffee Circle sein Kernprodukt - qualitativ hochwertigen Bio-Kaffee - mit sozialem Wohlbefinden. Nicht nur werden die Kaffeebauern weit über dem Weltmarktpreis bezahlt, Coffee Circle reinvestiert zudem 1 Euro pro Kilo Kaffee in soziale Gemeindeprojekte in den Anbaugebieten. coffeecircle.com



Ein im wahrsten Sinne leuchtendes Beispiel der "Berliner B-Corp Reihe" ist Little Sun. Dem kreativen Geist des Künstlers Olafur Eliasson entsprungen, entwirft und produziert das Unternehmen Taschenlampen in Form einer “kleinen Sonne”. Jede hier verkaufte Lampe subventioniert eine “Litte Sun” für Familien in entlegenen Regionen Afrikas - ein wichtiger Schritt zu sauberer Energie und Selbstversorgung. Eliasson und sein Team verschmelzen Kunst und Technologie und sorgen so weltweit für Aufmerksamkeit, indem sie die kleinen Lampen beispielsweise beim UN-Klimagipfel geschickt in Szene setzen. littlesun.com



Wer denkt, dass Nachhaltigkeit nicht sexy sein kann, werden von Einhorn eines besseren belehrt. Nach Jahren in der Berliner Startup-Szene gründeten Waldemar Zeiler und Philip Siefer ein Social Business, das faire und nachhaltige Design-Kondome herstellt, die obendrein vegan sind. Mit ihren flippigen, in Chips-Tüten verpackten Kondomen, wollen sie ein alltägliches Produkt sowohl attraktiv als auch “fairstainable“ - fair und nachhaltig - gestalten. Zeiler und Siefer initiierten außerdem die „Entrepreneur’s Pledge“, ein Netzwerk, in dem sich 50 erfahrene Unternehmer dazu verschreiben, in ihrem Leben mindestens ein Social Business zu gründen. einhorn.my , entrepreneurspledge.org



Was könnte mehr „Berlin“ sein, als ein Tech-Startup mit Herz für unseren Planeten? Ecosia ist eine Suchmaschine, die 80% ihres Gewinns für das Pflanzen von Bäumen verwendet und damit zur Regenerierung der Regenwälder von Brasilien bis Indonesien beiträgt. ecosia.org



Geben statt nehmen: Sozial engagierte Projekte

Eine Berlin-Reise machen und dabei Gutes tun: Das ist die Idee von Vostel – Volunteering in Berlin. Ob Sortierung von Lebensmittelspenden für die Berliner Tafel oder Mitarbeit im Altenheim für Tiere, Vostel unterstützt eine Vielzahl an Initiativen. Give Something Back to Berlin stärkt den sozialen Zusammenhalt von (Neu-)Berlinern: Die Plattform bündelt Initiativen und Such-Anzeigen, z.B. nach einem mehrsprachigen Fußballtrainer in Kreuzberg, und schafft so Raum für Partizipation und Miteinander. Auch querstadtein kämpft gegen Berührungsängste und Vorurteile: auf Führungen zeigen ehemalige Obdachlose und Flüchtlinge ihr Berlin. vostel.de , gsbtb.org , querstadtein.org



Der Verein Über den Tellerrand kochen bringt Flüchtlinge und Berliner an einen Tisch und an einen Herd. In ungezwungener Atmosphäre wird gemeinsam gekocht und die andere Kultur kennengelernt. Unter dem Motto “Essen vereint“ lädt das Restaurant Kreuzberger Himmel in der Yorckstraße zu syrischen Spezialitäten. Geleitet wird es von Flüchtlingen aus Afghanistan, Syrien, dem Irak und Pakistan, die die herzliche Gastfreundschaft, die sie bei ihrer Ankunft in Berlin erfuhren, zurückgeben wollen. ueberdentellerrand.orgkreuzberger-himmel.de



Für eine andere Art der Integration von Neuankömmlingen steht das Sharehaus Refugio. Hier werden rund 40 Flüchtlinge eingeladen, gemeinsam zu Leben und zu Arbeiten. Geschaffen wird ein einzigartiges Support-Netzwerk mit regelmäßigen Dinner Events, Meditations- und Gebetsrunden oder Musikabenden im Gemeinschaftsgarten auf dem Dach. Nebenan bietet Rückenwind Fahrräder für Flüchtlinge an und verhilft ihnen so zu mehr Freiheit und Unabhängigkeit. In ihrer Werkstatt reparieren Berliner und Flüchtlinge gespendete Fahrräder Seite an Seite. refugio.berlin , rueckenwind.berlin



Weitere Themen im Nachhaltigkeits-Special

Ihr Ansprechpartner

1553516284
1611321888