Unterstützung für die Tourismus- und Eventbranche der Stadt 2022

Das Tourismus- und Kongressgeschäft wirkt positiv auf die Berliner Wirtschaft und die Stadtgesellschaft. Zahlreiche Wirtschaftsbereiche in der Stadt profitieren von den Privat- und Geschäftsreisenden in Berlin. Auch 2022 unterstütze visitBerlin mit breit aufgestellten Angeboten wie der E-Learning-Plattform „TourismusHub“, aktuellen Marktforschungsdaten zur Entwicklung des Tourismus in Berlin und weltweit sowie mit Branchen-Veranstaltungen wie dem Berlin MICE Summit – dem Tag der Eventwirtschaft – den weiteren Restart der Visitor Economy und des Veranstaltungs-Business in der Stadt.

TourismusHub: Wissensplattform für die Berliner Tourismus- und MICE-Akteure

2022 wurde der TourismusHub, die E-Learning-Plattform von visitBerlin, im Rahmen des Berliner Neustart-Programms weitergeführt, um die Partner:innen und Stakeholder weiterhin über aktuelle tourismusspezifische Erkenntnisse und Entwicklungen zu informieren.  

Insgesamt 20 Online-Fachvorträge sowie eigenproduzierte und zugekaufte e-Learnings ergänzen das Angebot, zum Beispiel:

Neue Registrierungen und Teilnehmende konnten gewonnen werden, das Feedback war durchweg ein positiv. 

Besonders nachgefragt waren die Veranstaltungen „Wo steht der Berlin-Tourismus aktuell und welche Trends zeichnen sich für die Branche in der Zukunft ab?“ mit der Zukunfts- und Trendforscherin Anja Kirig im November und der „Auftakt Sustainable Berlin“ im Dezember.

visitBerlin-Marktforschung – Daten und Wissen für mehr Resilienz

Touristische Entwicklung im Berlin-Tourismus 2022 ©  .

Das Jahr 2022 war erneut von Veränderungen geprägt: Die Covid-19-Variante Omikron brachte den Reisemarkt im ersten Quartal erneut zum Erliegen und der russische Angriffskrieg in der Ukraine sorgte neben einer Welle von Solidarität zusätzlich für Verunsicherungen im Markt. Die im Gefolge des Ukraine-Kriegs stark angestiegenen Energiepreise sorgten für überdimensionale Preissteigerungen u. a. der Reisekosten, vor allem im Bereich Flug und Unterbringung. Zusätzlich herrschten in der Hauptreisesaison in ganz Europa chaotische Zustände an den Flughäfen und ein Mangel an qualifiziertem Personal.  

In Folge dieser Umstände lag der Fokus der Marktforschung von visitBerlin auf dem Monitoring dieser instabilen Marktentwicklungen. Wöchentlich wurde die aktuelle touristische Lage über ein Recovery-Monitoring abgebildet. Im engen Austausch mit der Branche wurde das Verhältnis von Angebot und Nachfrage beobachtet.  

Der Einkauf von Online Travel Agent Daten (OTA, Data Appeal) ermöglichte es, Preisentwicklungen und Auslastungen des Berliner Beherbergungsmarktes vorausschauend einzusehen. Mit Einbeziehung von Daten (Forward Keys) über Sitzplatzangebote für Flugverbindungen nach Berlin konnten somit Forecast-Szenarien erstellt werden und visitBerlin und seinen Partnern:innen zur Verfügung gestellt werden.  

Erstmalig wurden über ein Gemeinschaftsprojekt mit europäischen Städtepartnern auch CO2-Emissionen gemessen. Ein Pilotprojekt vergleicht hier die CO2-Emissionen, auf der Grundlage der Anzahl von Hotelgästen und deren Anreisewege und -mittel (TourMIS). Zur Übersicht und Analyse der für den Berlin-Tourismus relevanten Studien, Reports und Statistiken diente weiterhin das Online-Marktforschungstool Visitor Insight, das trotz Krise weiter ausgebaut werden konnte. Rund 90 touristische Leistungsträger nutzten das Analysetool, teilten ihre Gästezahlen und waren aktiver Teil des Tourismus-Monitorings für Berlin. Aktuelle Zahlen im Überblick hier.

Kulturmonitoring

Zum 1. Januar 2022 hat visitBerlin die KulMon-Projektträgerschaft an das Institut für Kulturelle Teilhabeforschung |IKTf in der Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung übergeben, das auch die wissenschaftliche Qualitätssicherung des Kulturmonitorings gewährleistet. Die kontinuierlich wachsenden Datenbestände des größten Kulturmonitorings im deutschsprachigen Raum werden von visitBerlin weiterhin genutzt. 

Mit dem Vertrags- und Rechnungsmanagement ist weiterhin visitBerlin betraut. So wurden 2022 Verträge mit 46 teilnehmenden Einrichtungen in Berlin betreut – davon 26 Museen und Ausstellungshäuser, 17 Bühnen und drei Gedenkstätten. Weiterhin nahmen acht Einrichtungen am Standort Düsseldorf und acht Einrichtungen am Standort Köln am KulMon-Besuchermonitoring teil.   

Insgesamt wurden mit dieser Teilnehmenden-Struktur 2022 mehr als 51.000 Erhebungen insgesamt und davon fast 45.000 in Berlin durchgeführt. Die Befragungen erfolgten entsprechend der Standard-Methode als etwa zehnminütige Vorort-Interviews mit Besucher:innen, mit den für alle einheitlich festgelegten Kernfragen und individuell gewählten Zusatzfragen und mit dem bewährten Stichproben-Größen - 2.400, 1.200, 600 und 300 p.a..   

visitBerlin nutzt die Daten innerhalb der festgelegten Nutzungsrechte bedarfsgemäß zur Ergänzung von Marktforschungs-Daten anderer Bereiche. Eine entsprechend nutzbare Auswertung der 2022 erhobenen Daten wird ab dem zweiten Quartal 2023 über Visitor Insight veröffentlicht werden.

Mehrwert durch Tourismus: Berlin braucht seine Gäste

Berlin braucht seine Gäste ©  visitBerlin

Das Image der Tourismus- und Veranstaltungswirtschaft in der deutschen Hauptstadt stand im Fokus einer neuen Kommunikationskampagne, die 2022 innerhalb Berlins umgesetzt wurde. Ziel war es, den Tourismus als tragenden Wirtschaftsfaktor innerhalb der Stadt zu stärken und für Tourismusakzeptanz zu werben.  

Unter dem Motto „Berlin braucht seine Gäste“ haben die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, visitBerlin sowie die gesamte MICE- und Tourismuswirtschaft in Berlin von April bis Oktober in verschiedenen Formaten, wie Online-, Print- und Radiowerbung darauf aufmerksam gemacht, welche Bedeutung die Gäste für Berlin haben. 

Berlin braucht seine Gäste ©  .

Die Maßnahmen waren unterteilt in drei Phasen: Im April startete die Kampagne mit dem Fokus auf Branche und Stakeholder, bei der zahlreiche Interviews mit Expert:innen aus der Tourismus- und MICE-Branche durchgeführt wurden. Unter anderem konnten die Teilnehmer:innen die Frage „Berlin braucht seine Gäste, weil…“ vervollständigen und ihre Sicht, auf die Bedeutung des Tourismus für Berlin äußern. Daraus entstanden Audio- und Videobeiträge, die als Teil der Onlinekampagne in Berlin ausgespielt worden. Zum Video mit Statements mit Vertreter:innen der Tourismusbranche.

Im August richtetet sich die Kampagne dann direkt an die Berliner:innen. Die Kampagnenmotive „Was wäre eine Weltstadt ohne die Welt, die sie besucht?“ und „Berlin ohne Gäste? Wie Theater ohne Applaus.“ veranschaulichen die Bedeutung der Tourismusbranche für die Stadt.

Zudem gab es spezielle Motive zum Thema „Berlins Gäste brauchen Dich" für die Zielgruppe Arbeitskräfte, mit denen visitBerlin gemeinsam mit dem DEHOGA Berlin auf die Branche aufmerksam machte und potentielle Bewerber:innen für die vielfältigen Jobs im Tourismus interessieren wollte. Die Motive konnten von Arbeitgebern der Branche genutzt und u.a. für deren Social-Media-Kommunikation verwendet werden. Die in Berlin ausgespielte Kampagne konnte eine Bruttoreichweite von rund 13,3 Millionen erreichen.

Unterstützung für die Event-Branche: 4. Berlin MICE Summit

Wie muss sich Berlin als Veranstaltungsdestination entwickeln, um auch im Jahr 2030 weltweit zu den Top-Standorten für Events zu zählen? Mit welchen Angeboten sollte sich die für die Stadt so wichtige Branche aufstellen? Am 12. Mai 2022 kamen mehr als 180 Teilnehmer:innen aus der Berliner Event-Wirtschaft und Politik zum vierten Berlin MICE Summit in die „Ateliers Gardens“ in Berlin-Tempelhof zusammen, um Ideen zu entwickeln, wie sich die Branche der Stadt weiter zukunftsfähig aufstellen kann 

 

Bei der Umsetzung der Veranstaltung wurde großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Der Berlin MICE Summit wurde auf Grundlage der Sustainable Event Guidelines von visitBerlin durchgeführt. Dazu gehörten unter anderem ein vegetarisches und veganes Catering mit Schwerpunkt auf Regionalität, und Saisonalität, die Vermeidung von Lebensmittelabfällen, kreatives Upcycling des Beschilderungssystems sowie die Nutzung von Ausrüstung und Technik regionaler Anbieter.   

Erstmals wurden ebenfalls die CO2-Emissionen der Veranstaltung gemessen. Berücksichtigt wurden dabei die Menge des angefallenen Abfalls, die zurückgelegte Entfernung für den Transport der Waren, die Verbrauchsdaten für Strom und Wasser sowie die von den Teilnehmenden angegebenen Informationen über die Art ihrer Anreise. 

1681394562
1682583394