Berlin feiert 35 Jahre Mauerfall
Tausende Stimmen für die Freiheit
Berlin, 9. Oktober 2024 Berlin feiert in einem Monat 35 Jahre Mauerfall mit einem spektakulären Programm unter dem Motto „Haltet die Freiheit hoch!“.
Das Herzstück der Feierlichkeiten ist eine vier Kilometer lange Open-Air-Installation entlang des ehemaligen innerstädtischen Mauerverlaufs mit tausenden historischen sowie neu gestalteten Plakaten. Ergänzt wird das Programm durch Sonderausstellungen an markanten Punkten, einem vielfältigen Rahmenprogramm mit Talks, Konzerten und einem Abschlusskonzert von Pussy Riot sowie einem großen Gemeinschaftskonzert von Bands und Besucher:innen: Die Straße wird am Abend des 9. November mit 1.000 Musikern auf der gesamten Strecke zur wahrscheinlich größten Bühne der Welt.
visitBerlin hat international in den vergangenen Wochen intensiv für einen Berlin-Besuch zu den Feierlichkeiten geworben, so in Großbritannien, Polen, Tschechien, Ungarn, Irland, Rumänien, Schweden, Belgien und Portugal.
Unsere zentralen Sonderseiten für das Jubiläum, um Berlins Gäste zu informieren, sind
visitBerlin.de/de/35-jahre-mauerfall-berlin und
visitBerlin.de/de/berliner-mauer
Die Berliner Mauer zieht übrigens auch mehr als drei Jahrzehnte nach ihrem Fall Reisende aus der ganzen Welt an. An vielen Orten erinnert Berlin an seine Vergangenheit als geteilte Stadt. So zählten 2023 die Gedenkstätte Berliner Mauer und Topographie des Terrors zu den Top 10 der meistbesuchten Museen und Gedenkstätten. East Side Gallery, Parlament der Bäume oder Invalidenfriedhof: Wir stellen Ihnen in diesem Newsletter unterschiedlichste Orte vor, an denen Sie auf Spurensuche gehen können. Mit unserer Story-App „About Berlin“ oder unserem Podcast „Berlin Unboxed“ können Sie die Geschichte der Stadt ebenfalls erleben.
Viel Spaß beim Erkunden wünscht Ihnen
Ihr Medienteam von visitBerlin
Plakatinstallation: Erinnern und Feiern am Jubiläumswochenende
Eine vier Kilometer lange Open-Air-Präsentation entlang des ehemaligen innerstädtischen Mauerverlaufs zwischen Invalidenstraße und Axel-Springer-Straße bildet das Herzstück der Feierlichkeiten am 8. und 9. November 2024. Tausende historische und neu gestaltete Plakate verbinden die Forderungen von 1989/90 mit aktuellen Wünschen für Freiheit und Demokratie.
Sonderausstellungen an sieben Stationen: An markanten Punkten wie dem Brandenburger Tor und dem Checkpoint Charlie machen thematische Ausstellungen die Ereignisse von 1989/90 durch Fotos, Interviews und Reportagen greifbar.
„Band für Freiheit“: Den Höhepunkt bildet am Abend des 9. November eine spektakuläre Klangmauer. Hunderte Musiker:innen und das Publikum lassen den „Soundtrack von 1989“ entlang der Strecke erklingen – ein einzigartiges Erlebnis, u.a. mit „Heroes“ von David Bowie, „People Have the Power“ von Patti Smith, „z.B. Susann“ von City und „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen.
Rahmenprogramm: Das Wochenende bietet zudem Talks, Konzerte, Lesungen und Mitmach-Angebote. Ein besonderes Highlight: Pussy Riot gibt ein Abschlusskonzert vor der ehemaligen Stasi-Zentrale.
Mehr erfahren: mauerfall35.berlin/ und visitBerlin.de/de/event/35-jahre-friedliche-revolution-und-mauerfall
Veranstaltungen zum 35. Mauerfall-Jubiläum
Berlin lädt alle Besucher:innen zu einer Reihe von Veranstaltungen in der gesamten Stadt ein, um die Werte Freiheit und Demokratie zu feiern: Ausstellungen, Events, interaktive Angebote und Führungen entlang des ehemaligen Grenzstreifens. Zu den Highlights zählt ein vielfältiges Sonderprogramm unter dem Motto „Revolution erinnern | Demokratie gestalten“ der Stiftung Berliner Mauer, eine Fotoausstellung im C/O Berlin, die Ausstellung „Hin und Weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ im Humboldt Forum sowie der Campus für Demokratie: Am 10. November wird in der ehemaligen Stasi-Zentrale ein Programm zur Auseinandersetzung mit dem Mauerfall angeboten, das historische Perspektiven beleuchtet.
Alle Veranstaltungen im Überblick
visitBerlins Erzählsalon & Abendveranstaltung
Auch visitBerlin selbst organisiert Veranstaltungen zum Mauerfall-Jubiläum: Am 25. Oktober und am 12. November, 16 bis 18:30 Uhr, findet in der Gedenkstätte Berliner Mauer (Besucherzentrum) ein Erzählsalon zum Thema „Leben hinter der Berliner Mauer“ statt, der die Gelegenheit bietet, die Geschichte der geteilten Stadt durch persönliche Erfahrungen von Zeitzeugen lebendig werden zu lassen. Details hier.
Zudem organisiert visitBerlin im Rahmen der Mauerfall-Feierlichkeiten eine exklusive Abendveranstaltung, um dem wohl bedeutendsten historischen Ereignis unserer Stadt – dem Fall der Mauer – zu gedenken. Im Rahmen der Veranstaltung sollen die Akteure der friedlichen Revolution von 1989 geehrt und gleichzeitig jenen Menschen Aufmerksamkeit geschenkt werden, die bis heute weltweit um Freiheit und Demokratie kämpfen. Unter den Gästen sind neben Zeitzeugen und Bürgerrechtlern Akteure aus nationaler und internationaler Politik, Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft und den Medien. Schirmherr der Veranstaltung ist der Regierende Bürgermeister von Berlin.
Die Berliner Mauer erleben
Der Bau der Berliner Mauer begann am 13. August 1961. Von heute auf morgen veränderte er eine Nation. Die Mauer – sie ist Symbol für eine geteilte Stadt, ein geteiltes Land, den Kalten Krieg. Zwar liegt ihr Bau nun über sechs Jahrzehnte zurück – an vielen Orten ist sie aber noch überaus lebendig. Etwa an der East Side Gallery, der längsten Open-Air-Galerie der Welt. Auf 1.316 Metern erstreckt sich diese Kunstmeile am Spreeufer in Friedrichshain und ist damit der längste zusammenhängende Mauerabschnitt. 100 Kunstwerke dokumentieren die politischen Entwicklungen der Wendejahre. Besonders populär: der Bruderkuss von Dimitrji Vrubel oder der durch die Mauer brechende Trabant von Birgit Kinder.
Ebenso eindrucksvoll ist das Parlament der Bäume gegen Gewalt und Krieg, das sich am Spreeufer gegenüber dem Reichstagsgebäude befindet. Der Künstler Ben Wagin legte diesen Gedenkort 1990 auf dem Gebiet des ehemaligen Grenzstreifens der Berliner Mauer an. 58 Mauerteile bearbeitete er hierfür, Granitplatten erinnern an 258 Maueropfer, die an der innerdeutschen Grenze starben. Herzstück des Gedenkortes ist ein Karree aus 16 Bäumen, die die 16 gesamtdeutschen Ministerpräsidenten 1990 pflanzten – das eigentliche Parlament der Bäume.
In Mitte befinden sich gleich zwei wichtige Orte, die Berlins Geschichte eindrücklich vermitteln. Die Gedenkstätte Berliner Mauer auf dem ehemaligen Grenzstreifen umfasst vier Themenstationen mit historischem Ton- und Bildmaterial, ein Besucherzentrum und einen Aussichtsturm. An der Bernauer Straße befindet sich ein 70 Meter langes Stück der Berliner Mauer mit Grenzstreifen und Wachturm. Auch durch den Invalidenfriedhof lief damals die Sektorengrenze. Über 90 Prozent der Gräber mussten für den Todesstreifen mit seinen Wachtürmen, Kontrollstreifen, der Laufanlage für die Wachhunde und den Kolonnenweg weichen. Etwa 180 Meter der einstigen Hinterlandmauer sind hier in Teilen erhalten.
Mehr: Mahnmal und Gedenkstätte Berliner Mauer
Der Berliner Mauer nachspüren
Ob zu Fuß oder auf dem Rad: An schönen Herbsttagen ist der Berliner Mauerweg absolut lohnenswert. Er kennzeichnet den Verlauf der ehemaligen DDR-Grenzanlagen zu West-Berlin und führt an 155 Kilometern um die einstige Halbstadt herum. Der Berliner Mauerweg gliedert sich in 14 Einzelstrecken, die zwischen sieben und 21 Kilometer lang sind. Historisch interessante Abschnitte mit Mauerresten oder -spuren wechseln sich mit landschaftlich reizvollen Strecken ab. Eine mögliche Tour geht zum Beispiel von der Wollankstraße zum Nordbahnhof oder vom Potsdamer Platz zur Warschauer Brücke.
Und wenn das Wetter nicht mitmacht? Dann kann man der Berliner Mauer trotzdem nachspüren, etwa im Mauermuseum – Haus am Checkpoint Charlie. Besucher:innen machen eine Zeitreise ins geteilte Berlin. Rainer Hildebrandt gründete 1962 das Mauermuseum, mit dem er Fluchtpläne von DDR-Bürger:innen dokumentierte. Originalobjekte wie ein alter Volkswagen mit Kofferraumversteck, ein Mini-U-Boot, ein Heißluftballon und ein zusammengeschobener Koffer erzählen von diesen Fluchtversuchen.
Auch der Tränenpalast gibt Einblick in persönliche Geschichten. 1962 errichtete die DDR eine Abfertigungshalle am Bahnhof Friedrichstraße, die der Ausreise aus Ost- nach West-Berlin diente. Freund:innen und Familien verabschiedeten sich im Pavillon aus Glas und Stahl – meist unter Tränen. Die Dauerausstellung „Ort der deutschen Teilung“ erinnert an diese Schicksale.
Wie hat ein Herbsttag im Berlin der 1980er ausgesehen? Das zeigt das riesige Panoramabild „DIE MAUER – das asisi Panorama zum geteilten Berlin“. Im 360°-Installationsraum zeichnet der Künstler Yadegar Asisi das Alltagsleben auf beiden Seiten der Mauer nach.
Und noch ein Museum widmet sich dem geteilten Berlin. Das 2020 am Leipziger Platz eröffnete Museum „Die Mauer I The Wall“ zeigt Exponate wie Uniformen, Zeitungsausschnitte, Schusswaffen, Abzeichen und alte Telefon- und Kommunikationsgeräte.
Hören und sehen: Berlins Mauerfall-Geschichten
Neue Perspektiven auf die Stadt bietet der (Video-)Podcast „Berlin Unboxed“ von visitBerlin. In Kürze erscheint ein Zeitzeugengespräch: visitBerlin-Geschäftsführer Burkhard Kieker hat anlässlich des 35. Mauerfall-Jubiläums Ewald König getroffen – einen österreichischen Journalisten, der Beobachter der Wiedervereinigung und einziger Korrespondent war, der sowohl in der BRD als auch in der DDR akkreditiert war. Bald ist diese Episode und weitere Zeitzeugen-Geschichten über Berlin als Stadt des Mauerfalls, des Wandels und der Freiheit zu hören und zu sehen.
In Episode 7 „Berlin Unboxed – Der Sound der Freiheit mit Mark Reeder“ spricht der britische Musiker und Wahlberliner über die Musikszene und Clubkultur der 1980er-Jahre, den Punk-Rock der DDR, über Ost- und West-Berlin. Und darüber, warum Berlins Musikszene für den Sound der Freiheit steht.
In Episode 13 dreht sich alles um Freiräume & Clubkultur, die die Wendezeit und die Jahre danach als Identität der Stadt prägen. Im Gespräch: Dimitri Hegemann, Gründer des legendären Tresor Clubs.
Berlins Geschichte in einer App
Wer noch mehr zur Mauer und zur geteilten Stadt erfahren möchte, für den ist die App ABOUT BERLIN von visitBerlin eine inspirierende Quelle. Die Story „Bösebrücke: Brücke in die Freiheit – die Nacht, in der die Mauer fällt“ erzählt von einer ganz besonderen Nacht: dem 9. November 1989. Die deutsch-deutsche Grenze verlief damals mitten auf der Brücke. Bewegt ist auch die Geschichte des Hotel Adlon. Den Verfall des Prachtbaus zeichnet die Story „Hotel Adlon: Grand-Hotel im Abseits der Berliner Mauer“ nach. Audio- und Videomaterial machen beide Geschichten lebendig.
Noch mehr Berlin-Storys erkunden
Vorher-Nachher-Fotos zum Mauerfall in Berlin & weitere Informationen
Anlässlich des Mauerfall-Jubiläums hat der Fotograf Jo Furch hier einige Orte fotografisch gegenübergestellt. Weiteres Bildmaterial finden Sie auf unserer Webseite im Downloadbereich und aktuelle Presseinformationen hier. Noch mehr Inspirationen bietet unser visitBerlin-Blog. Wenden Sie sich bei Fragen gern an uns.