Wo stand denn hier die Mauer?

Spurensuche und Erinnerungen: Mauerweg, Geschichtsmeile und Gedenkstätte

Radtour an der East Side Gallery ©  visitBerlin, Foto: Philip Koschel
Radtour entlang der East Side Gallery

Sie trennte Berlin im Herzen. Ein Beton-Bollwerk, das traurige Weltgeschichte schrieb und zum Symbol des Schreckens wurde für die geteilte Metropole. Der Ostteil der Stadt: zugemauert, abgeschnitten. Im Westen schauten Berliner und Besucher aus aller Welt auf Aussichttürmen über die Mauer „nach drüben“, versuchten Tausende Graffitis dem grauen Koloss seine mörderische Brutalität zu nehmen. An ihr starben Menschen, an ihr entschieden sich Schicksale, an ihr forderte US-Präsident Ronald Reagan noch 1987:„Mister Gorbachev, tear down this wall!“ („Reißen Sie diese Mauer ein“).

Am 9. November 1989 fiel die Mauer, Symbol der Teilung Berlins und Deutschlands aber auch des Kalten Krieges. Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 waren die beiden deutschen Staaten voneinander getrennt und West-Berlin von der Mauer umgeben. Als Ende der 80er die Proteste in der DDR immer stärker wurden, öffnete das ostdeutsche Regime am 9. November 1989 die Grenzübergänge. In dieser Nacht und in den nächsten Tagen wurde in der ganzen Stadt gefeiert – Berliner aus Ost und West und Besucher aus aller Welt lagen sich in den Armen. Die friedliche Revolution hatte die Teilung überwunden. Seit dem Mauerfall und der Wiedervereinigung hat sich Berlin sehr verändert: Die beiden Stadthälften sind wieder zusammengewachsen, historische Gebäude wurden restauriert, neue Viertel und spektakuläre Bauten entstanden.

Was ist von der Mauer geblieben? Wo findet man außer in New York, Brüssel und in vielen hunderttausend privaten Vitrinen noch steinerne Mauer-Erinnerungen? Eine Suche, die mühsam ist, weil im Rausch und Trubel der Nachwendezeit die meisten Mauer-Reste abgerissen und zerstört wurden. Der Berliner Senat hat mittlerweile ein Gesamtkonzept erarbeitet, das in den nächsten Jahren neben bereits bestehenden Projekten das sichtbare Erinnern an die Zeit der geteilten Stadt neu ermöglichen soll.

Der Verlauf der gut 40 Kilometer langen innerstädtischen Grenze ist im heutigen Stadtbild nicht mehr „ununterbrochen“ dokumentiert. Eine Doppelreihe aus Pflastersteinen kennzeichnet den Mauerverlauf über 5,7 Kilometer im Herzen der Stadt. In bestimmten Abständen ist auf Metalltafeln im Boden die Inschrift zu lesen: „Berliner Mauer 1961–1989“. Eine Doppelreihe wurde deshalb gewählt, weil es die Mauer (fast) immer doppelt gab: die Grenzmauer zu West-Berlin und die so genannte „Hinterlandmauer“ nach Ost-Berlin hin. Lückenlos ist die Steinreihe aber längst nicht mehr – teilweise wurden die „Mauersteine“ mit Häusern, Hallen etc. überbaut. Teilweise holte sich die Natur das Gelände zurück. Und auch überall da, wo der ehemalige Mauerstreifen heute (wieder) Privatbesitz ist, fehlt die Pflaster-Markierung. Ohne Mühe findet man sie aber am Brandenburger Tor sowie am Potsdamer Platz.

 

Berliner Mauerweg

Der Berliner Mauerweg kennzeichnet den Verlauf der ehemaligen DDR-Grenzanlagen zu West-Berlin. Er führt über rund 160 Kilometer um die einstige Halbstadt herum. In den meisten Abschnitten verläuft die Rad- und Wanderroute auf dem ehemaligen Zollweg (West-Berlin) oder auf dem so genannten Kolonnenweg, den die DDR-Grenztruppen für ihre Kontrollfahrten im Todesstreifen angelegt hatten. Historisch interessante Abschnitte, in denen sich noch Mauerreste oder Mauerspuren auffinden lassen, wechseln mit landschaftlich reizvollen Strecken. Der Weg ist ausgeschildert; in regelmäßigen Abständen helfen Übersichtspläne bei der Orientierung. Außerdem erhält man an mehr als 40 Stationen mehrsprachige Informationen über die Teilung Deutschlands, den Bau und den Fall der Mauer. Mit Fotografien und Texten werden besonders dramatische Ereignisse geschildert, die sich am jeweiligen Standort zugetragen haben und die politische Situation sowie den Alltag in der geteilten Stadt in Erinnerung bringen.

Für die Planung von Radtour oder Wanderung ist der Berliner Mauerweg in 14 Einzelstrecken gegliedert. Sie sind zwischen sieben und 21 Kilometer lang. Die Anfangs- und Endpunkte aller Etappen kann man gut mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichen. Übrigens ist die Mitnahme von Fahrrädern in S-, U- und Regional-Bahnen in Berlin grundsätzlich gegen Entgelt möglich.

Tour 1: Vom Potsdamer Platz zur Warschauer Brücke

S Bahnhof Potsdamer Platz ©  iStock.com; Foto: Franckreporter
Haltestelle Potsdamer Platz

Wer von Europas einst größtem und belebtestem Platz, an dem heute die beiden 28 Jahre durch die Mauer geteilten Stadthälften wieder zusammengewachsen sind, in Richtung Südost läuft, erlebt auf einer Strecke von mehr als sieben Kilometern einiges aus der Mauer-Geschichte „live“. Am Potsdamer Platz selbst weisen eine Ausstellung, zwei Tafeln der Geschichtsmeile Berliner Mauer und ein – allerdings hinter Neubauten versteckter – Wachturm der DDR-Grenztruppen auf die Zeit der Teilung hin.

Besser nachvollziehbar wird die Grenzsituation in der Niederkirchner- und Zimmerstraße, an der ca. 200 Meter Originalmauer auf dem Gelände der Ausstellung „Topographie des Terrors“ (am Martin Gropius Bau) erhalten geblieben sind. Hier ist auch die Markierung des ehemaligen Mauerverlaufs mit der doppelläufigen Kopfsteinpflasterreihe von Angela Bohnen und dem Kupferband von Gerwin Zohlen deutlich als die Linie erkennbar, an der die vordere Sperrmauer stand. Der bröckelnde Zustand des Mauerrestes ist den „Mauerspechten“ geschuldet: Mit Hammer, Meißel und Elektrowerkzeug hatten sie sich als Souvenirjäger 1989/90 am schnellen Abriss des verhassten Bauwerks beteiligt.

Weiter geht es am Ausländergrenzübergang Friedrichstraße/Checkpoint Charlie vorbei. Hier zeigt das Asisi Panometer Berlin das Leben entlang der Mauer zwischen Mitte und Kreuzberg an einem fiktiven Herbsttag in den 80er Jahren. Graue und unsanierte Häuserfassaden dominieren die Szenerie, davor spielen Kinder. In unmittelbarer Nähe beobachten DDR-Grenzsoldaten das Leben in West-Berlin aus ihren Wachtürmen. Hörsequenzen und Stimmen von Zeitzeugen im Hintergrund lassen das Gesehene noch eindringlicher wirken. Gegenüber dem Mauerpanorama findet sich die BlackBox Kalter Krieg. Die Ausstellung informiert die Besucher anhand von Fotos, Mediastationen und Texttafeln über die Geschichte des Ost-West-Konflikts. Sie zeigt neben den Auswirkungen des Mauerbaus auf die deutsche Geschichte auch seine internationale Dimension. Verantwortlich für den Inhalt ist ein Netzwerk aus internationalen Wissenschaftlern.

Nur wenige Meter entfernt zieht das private Mauermuseum Haus am Checkpoint Charlie vieleBesucher an. Das Museumshaus, vom Historiker Rainer Hildebrandt am 14. Juni 1963 eröffnet, präsentiert neben Dokumentarfilmen und Zeitzeugengesprächen eine fast unüberschaubare Vielzahl an Exponaten und originalen Hilfsmitteln, die Menschen zu ihrer Flucht aus der DDR gebrauchten. Das Haus am Checkpoint Charlie galt lange als eine Insel der Freiheit im letzten Gebäude direkt vor der Grenze. Fluchthelfer konnten durch ein kleines Fenster alle Bewegungen am Grenzübergang beobachten – hier waren Geflüchtete stets willkommen und wurden bei der Umsetzung ihrer Fluchtpläne unterstützt.

Im Anschluss an das Mauermuseum geht die Route weiter zum Gedenkort Peter Fechter (s. unten). Vom Verlagshaus Axel Springer ist es nicht mehr weit zum ehemaligen Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße.Hier wurde unter anderem der Post- und Güterverkehr zwischen Ost- und West-Berlin abgewickelt. Gleichzeitig handelte es sich um die Übergangsstelle für westdeutsche Besucher von Ost-Berlin sowie von akkreditierten Diplomaten. Von der ehemaligen GÜST (Grenzübergangsstelle) ist nichts mehr übrig geblieben – auf der Ostseite hat sich ein Discount-Markt auf dem Gelände niedergelassen.

Durch die Sebastian- und Waldemarstraße geht es weiter über das Engelbecken und den ehemaligen Luisenstädtischen Kanal.Über die Schillingbrücke gelangt man in die Holzmarkt- und Mühlenstraße. Dort befindet sich der längste erhaltene Mauerabschnittin der Berliner Innenstadt. Die hintere Sperrmauer war hier untypischerweise in den neutralweißen Betonelementen ausgeführt, wie sie sonst nur als Mauer Richtung West-Berlin errichtet wurde. Die Grenzanlagen sollten in diesem Bereich besonders ansehnlich wirken, weil die Konvois der Staatsgäste vom Flughafen Schönefeld über diesen Straßenzug in das Ost-Berliner Zentrum fuhren. 1990 haben Künstler aus aller Welt den 1,3 Kilometer langen Rest der Grenzmauer mit markanten Bildern bemalt. Eines der bekanntesten Werke ist der „Bruderkuss“, das Bild der sich küssenden kommunistischen Staatschefs Honecker und Breschnew. Viele der Künstler waren 2009 zurück nach Berlin gekommen, um ihre Kunstwerke aufzufrischen.

Streckeninfos: Die Innenstadttour vom Potsdamer Platz zur Warschauer Brücke ist zwar nur sieben Kilometer lang, wegen der vielen Gedenk- und Erinnerungsorte sollte man aber genügend Zeit einplanen (ca. 4-5 Stunden).

Tour 2: Von der Wollankstraße zum Nordbahnhof

Park am Nordbahnhof ©  Runze & Casper, Foto: Maria Conradi
Park am Nordbahnhof

Solange die Mauer stand, war der S-Bahnhof Wollankstraße der einzige Zwischenhalt auf der „Nordbahn“ Richtung Heiligensee und Frohnau. Obwohl er jenseits der Grenze lag, durften West-Berliner den Bahnhof ohne Kontrollen betreten. Für Ost-Berliner war er dagegen gesperrt. Unmittelbar vor dem nordöstlichen Ausgang führte der „Kolonnenweg“ der DDR-Grenztruppen vorbei. Heute ist er durch Kirschbäume und einen Gedenksteinmarkiert. Bäume und Stein sind Teil einer großen Spendenaktion: 1990, zum ersten Jahrestag des Mauerfalls, wollten japanische Bürger Deutschland mit diesem Geschenk zur wiedergewonnenen Einheit gratulieren. Auf Höhe der Bösebrücke setzt sich die Kirschbaumallee fort.

Der S-Bahnhof Bornholmer Straße wurde mit Beginn des Mauerbaus am 13. August 1961 geschlossen. Die Züge in den Norden West-Berlins passierten den Bahnhof ohne Halt auf dem westlichen Gleis. Für die Züge, die vom Ost-Ring nach Bernau fuhren, hat die DDR-Führung schon 1952 – nach der Schließung der innerdeutschen Grenze und des Außenrings um Berlin – ein Fernbahngleis elektrifizieren lassen. Der Weg von Schöneweide nach Pankow sollte nicht länger über den West-Berliner Bahnhof Gesundbrunnen führen.

Im Jahr des Mauerbaus wurde dann eine eigene, unterirdische S-Bahn-Trasse gebaut. Und schon im Dezember 1961 war aus der „Stalin“- eine „Ulbricht-Kurve“ geworden, durch die Züge von der Schönhauser Allee direkt nach Pankow ratterten. Vom neuen Steg zwischen Behmstraße und Mauerpark ist noch die hintere Mauer zu sehen, mit der diese grenznahen Bahnanlagen vom Ost-Berliner Stadtgebiet abgetrennt waren. Weiter führt der Mauerweg über die alte Schwedter Straße durch den Mauerpark. Er hat seine heutige Breite durch einen Gebietsaustausch 1988/89 erhalten und führt direkt an der Max-Schmeling-Halle und am Friedrich-Jahn-Stadion vorbei. Im Mauerpark toben sich immer wieder Graffiti-Künstler aus und „besetzen“ die Mauer wie einst im November 1989...

Am Ende des Mauerparks knickte die Grenze im rechten Winkel am heutigen Straßendreieck Eberswalder-, Oderberger- und Schwedter Straße nach Westen ab. Hier, am Anfang der Bernauer Straße, stand bis zum Gebietsaustausch die höchste West-Berliner „Besuchertribüne“, für den Blick und den Gruß über die Mauer (sie existiert nicht mehr). Die Bernauer Straße, der der Mauerweg nun bis zum S-Bahnhof Nordbahnhof folgt, hat nach dem 13. August 1961 traurige Berühmtheit erlangt.

Dramatische Fluchten erschütterten die Weltöffentlichkeit, bei denen Menschen aus den Häusern zu entkommen versuchten, die zu Ost-Berlin gehörten, während der Bürgersteig vor der Haustür schon West-Berliner Boden war. Viele Gedenksteine und -Tafeln erinnern an dramatische Fluchten (u.a. durch Tunnel) an dieser Stelle. Aber: Die Bernauer Straße hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. Das Mauercafé lädt zu Kaffee und Kuchen ein. Und auf die Mauerreste hat irgendwer eine Tafel „Denkmal“ angebracht.

Nachdem an der Bernauer Straße ein langes Stück der Mauer mit dem Todesstreifen vor dem Abriss bewahrt werden konnte, ist zwischen Strelitzer- und Gartenstraße die Gedenkstätte Berliner Mauer entstanden. Mit dem Denkmal für die Opfer der Teilung, der Kapelle der Versöhnung und dem Dokumentationszentrum plus Aussichtsturmist sie der Ort in Berlin, an dem heute die Grenzanlagen am besten nachvollzogen werden können. Zudem illustrieren großformatige Fotos die Veränderungen an der Bernauer Straße vom Jahr des Mauerbaus 1961 bis in die Gegenwart.

Streckeninfos: Die Strecke führt vom S-Bahnhof Wollankstraße zunächst westlich von Bahntrasse und ehemaliger Grenze zur Grünthaler Straße, wo sie auf der Höhe der Esplanade durch die Unterführung hindurch auf die östliche Seite der Bahnanlagen abschwenkt. Dort folgt sie dem Grenzverlauf unter der Bösebrücke hindurch über den Schwedter Steg und die Schwedter Straße zum Mauerpark.

Gedenkorte

Weiße Kreuze vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus ©  visitBerlin, Foto: Wolfgang Scholvien
Gedenkort „Weiße Kreuze“ an der Spree vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus

Geschichtsmeile Berliner Mauer

Die Geschichtsmeile Berliner Mauer ist eine viersprachige Dauerausstellung. Sie informiert an 30 Stationen entlang des innerstädtischen Mauerwegs über die Geschichte von Teilung, Mauerbau und Maueröffnung. Mit Fotografien und Texten werden Ereignisse geschildert, die sich am jeweiligen Standort zugetragen haben und die politische Situation sowie den Alltag in der geteilten Stadt deutlich machen.

So findet man zwischen Schwedter und Strelitzer Straße entlang der Bernauer Straße vier Tafeln der Geschichtsmeile. Sie markieren Orte, an denen Fluchtversuche stattgefunden haben: tödlich endende, wie der von Ida Siekmann am 22. August 1961 (Bernauer Straße, Höhe Hausnummer 48), spektakuläre, wie der des DDR-Grenzpostens Conrad Schumann (Ruppiner / Ecke Bernauer Straße) oder erfolgreiche Fluchtversuche, wie der von 57 Menschen, die durch einen 140 Meter langen Tunnel nach West-Berlin gelangen konnten (Strelitzer / Ecke Bernauer Straße).

Zwei weitere Tafeln stehen am ehemaligen Grenzübergang Invalidenstraße (Standorte: westlich der Sandkrugbrücke, nördlicher und südlicher Gehsteig). Die eine berichtet über einen gescheiterten Fluchtversuch Jugendlicher mit einem Bus im Jahr 1963, die andere würdigt das Schicksal Günter Litfins, der elf Tage nach Beginn des Mauerbaus versuchte, durch den nahe gelegenen Humboldthafen von Ost- nach West-Berlin zu fliehen und dabei erschossen wurde.

Auch der Grenzübergang Sonnenallee ist durch eine Tafel sowie zusätzlich durch eine doppelte Pflastersteinreihe markiert (Standort: nördlich der Sonnenallee, Höhe Heidekampgraben). Sie zeigt, welch Andrang an der Übergangsstelle herrschte, als zu Ostern 1972, noch vor Inkrafttreten des Viermächte-Abkommens über Berlin, für West-Berliner die Einreise nach Ost-Berlin erlaubt worden war.

Eine weitere Station der Geschichtsmeile befindet sich auf der Brücke über den Britzer Zweigkanal (erreichbar durch die Parkanlage Heidekampgraben). Dort berichtet die Informationstafel über die versuchte Flucht und den Tod von Chris Gueffroy, der am südlichen Ufer des Kanals im Februar 1989 von Grenzsoldaten der DDR erschossen wurde. Er war das letzte Opfer, das durch Schüsse an der Grenze getötet wurde.

Am ehemaligen (nördlichsten) Grenzübergang Bornholmer Straße informieren zwei Tafeln über den Mauerfall 1989 sowie über den einstigen Knotenpunkt im öffentlichen Nahverkehr (Standorte: Bornholmer Straße, südöstlich der Böse­brücke/Mittelinsel der Bornholmer Straße, westlich der Bösebrücke). Auf der Bösebrücke wurde übrigens das letzte große Kapitel der Berliner Mauergeschichte geschrieben. Hier musste am späten Abend des 9. November 1989 unter dem Ansturm der Massen als erstes der Schlagbaum Richtung Westen geöffnet werden. Auf der Nordseite der Bornholmer Straße, zwischen Brücke und Björnsenstraße, ist heute noch ein Stück „Hinterlandmauer“ über eine Länge von 200 Metern zu sehen.

Parlament der Bäume

Das „Parlament der Bäume“ist ein Gedenkort für die Toten an der Berliner Mauer. Der Künstler Ben Wagin hat ihn 1990 auf dem ehemaligen Grenzstreifen in der Nähe des Reichstags angelegt. Die Installation aus Bäumen, Gedenksteinen, Sachzeugnissen der Grenzanlagen, Bildern und Texten ist von verschiedenen Künstlern gestaltet worden. Auf Granitplatten sind die Namen von 258 Mauertoten genannt. Die Namensnennung beruht auf damaligen Kenntnissen, die inzwischen durch genaue Prüfung der Ereignisse auf Grundlage der Archivunterlagen präzisiert werden konnten.

Die als Mahnmal gestalteten Segmente der hinteren Sperrmauer sind nur zum Teil in situ, d.h. am Originalstandort zu finden. Für den Bau des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses, das die Bibliothek des Deutschen Bundestages beherbergt, musste das „Parlament der Bäume“ verkleinert werden.

Die Neu-Installation im Bundestags-Gebäude besteht aus originalen Mauersegmenten, die von Ben Wagin mit Jahreszahlen und den Zahlen der im jeweiligen Jahr ermittelten Maueropfer versehen sind. Auch diese Zahlenangaben beruhen auf dem damaligen Wissensstand. Im Untergeschoss der Bibliothek zeigen sie den ehemaligen Verlauf der Sperrmauer an.

Die Promenade Schiffbauerdamm verläuft von der Marschallbrücke, auf der die Grenzmauer stand, bis zur Kronprinzenbrücke, die im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht rekonstruiert worden war. Der Wiederaufbau der Kronprinzenbrücke nach einem Entwurf des Architekten Santiago Calatrava war einer der ersten Brückenschläge zwischen Ost- und West-Berliner Gebiet nach der Friedlichen Revolution von 1989/90. Die Darstellung des ehemaligen Grenzverlaufs ist für diesen Bereich oft verwirrend: Die politische und damit für Flüchtlinge lebensentscheidende Grenzlinie zwischen Ost- und West-Berlin verlief am südlichen Spreeufer auf der Seite des Reichstagsgebäudes. Die oberirdische Sperrmauer aber hatte die DDR-Führung auf dem (nördlichen) Uferstreifen errichten lassen.

Gedenkort „Weiße Kreuze“

Hinter dem Ostportal des Reichstagsgebäudes (heute Sitz des Deutschen Bundestages) verliefen die Grenzanlagen der DDR. Das südwestliche Ufer der Spree gehörte zu West-Berlin, die Wasserfläche war bereits Ost-Berliner Gebiet. An der Stelle, an der die vordere Grenzmauer bis 1990 auf das Flussufer traf, richtete der private Berliner Bürger-Verein zum 10. Jahrestag des Mauerbaus 1971 den Gedenkort „Weiße Kreuze“ ein. Nach Abriss der Grenzanlagen und Neugestaltung des Ufers wurde der Gedenkort in unmittelbarer Nähe zum ursprünglichen Ort an der Spree wieder errichtet. Er soll mit sieben Kreuzen an alle Menschen erinnern, die nach dem Mauerbau bei dem Versuch, aus der DDR nach West-Berlin zu fliehen, ums Leben gekommen sind.

Die Auswahl der Namen erklärt sich aus der Vorgeschichte des Gedenkorts „Weiße Kreuze“. Die Mahnzeichen waren zunächst dort aufgestellt worden, wo Flüchtlinge versucht hatten, West-Berlin zu erreichen und dabei verunglückt oder von DDR-Grenzsoldaten erschossen worden waren.

Im Laufe der Jahre überstieg der Aufwand für Betreuung und Pflege der weit von­einander entfernten Kreuze die Möglichkeiten des Berliner Bürger-Vereins. Die Erinnerungszeichen wurden an zwei zentralen Orten, dem Platz an der Spree und der Bernauer Straße im Bezirk Wedding konzentriert. Auch dort sollen die Kreuze in der erweiterten Gedenkstätte wieder aufgestellt werden.

Über die Geschichte des Gedenkorts „Weiße Kreuze“ berichtet die Tafel der Geschichtsmeile Berliner Mauer am Ufer des Reichstags. An einer weiteren Station südlich des Deutschen Bundestages in der Scheidemannstraße kann man sich zur Situation des Parlamentsgebäudes im „Kalten Krieg“ informieren.

Gedenkort Peter Fechter

An der Berliner Mauer wurden nach neuesten Erkenntnissen 134 Menschen bei einem Fluchtversuch getötet oder kamen im Zusammenhang mit dem Grenzregime ums Leben. Einige Fluchtorte sind im Verlauf der Berliner Grenzanlagen durch Erinnerungszeichen markiert. Zu den bekanntesten gehört der Gedenkort für Peter Fechter.

Er wurde am 17. August 1962 von Grenzsoldaten der DDR erschossen, als er versuchte, die Mauer Richtung West-Berlin zu übersteigen. Schwer verletzt lag Peter Fechter ohne medizinische Hilfe im Grenzstreifen am Fuße der Mauer. West-Berliner Polizei durfte nicht eingreifen. Auch die Posten der West-Alliierten am Checkpoint Charlie schalteten sich nicht ein. Erst nach fast einer Stunde wurde der Verblutende von den Grenzsoldaten der DDR abtransportiert. West-Berliner Bürger, die das Geschehen beobachtet hatten, legten am gleichen Tag Blumen und Kränze an der Mauer nieder und richteten einen Gedenkort ein, der bis heute besteht. An jedem 13. August, dem Jahrestag des Mauerbaus, gedenken hier Bürger und politische Repräsentanten der Toten an der Berliner Mauer.

Die letzte Umgestaltung erfuhr der Erinnerungsort an der Kreuzberger Zimmerstraße zum 13. August 1999. Das einfache Holzkreuz wurde durch eine Stele von Karl Biedermann ersetzt. Eine Pflastermarkierung aus Basaltstein kennzeichnet den Ort, an dem Peter Fechter starb. Stifter der Stele ist der Axel-Springer-Verlag.

Drei ausgesuchte Berliner Mauerwege auf dem Berliner Außenring

Berliner Mauerweg ©  Foto: Hideko Kawachi
Kirschblüten entlang des Berliner Mauerwegs

Die Mauerwege in der Berliner Innenstadt sind bereits eindrucksvoll. Doch auch in den vielen Berliner Außenbezirken können Besucher der Stadt noch heute nachempfinden, wie der „antifaschistische Schutzwall“ (O-Ton Ost) auch in das tägliche Leben abseits des Weltinteresses eingegriffen hat.

Tour 1: Auf der Etappe von Hermsdorf zur Wollankstraße wird es ländlich. Nördlich vom Tegeler Fließ führt der Mauerweg nach Lübars, das sich seinen dörflichen Charme bewahrt hat. Ein Lübarser Bauer war es denn auch, der am 16. Juni 1990 an der Blankenfelder Chaussee mit seinem Trecker die Mauer durchbrochen und damit die Blankenfelder Chaussee wieder geöffnet hat. Bis zu diesem Tag war die Verbindungsstraße zwischen Blankenfelde und Lübars noch immer nicht frei, obwohl die Mauer bereits Anfang November 1989 gefallen war. Die Stelle des entschlossenen Durchbruchs ist heute mit einer Tafel aus zwei Blöcken der Grenzmauer markiert; nach dem Namen des Bauern wird sie auch Checkpoint Qualitz genannt.

Auf der ehemaligen West-Seite der Grenze findet man an der Klemkestraße ein Gedenkkreuz für Horst Frank. Mit einem Jugendfreund hatte der 20jährige die Flucht nach West-Berlin geplant. An der Kleingartenkolonie „Schönholz“ waren sie am 28. April 1962 abends in den Grenzstreifen gestiegen. Als sie gegen Mitternacht endlich dabei waren, den letzten Sperrzaun zu durchschneiden, wurde Horst Frank von zwei Grenzsoldaten bemerkt, die ihn sofort unter Beschuss nahmen. Am selben Tag noch erlag er seinen Verletzungen. Sein Freund war unbemerkt nach West-Berlin gelangt.

Streckeninfo: Die Anfahrt zum Startpunkt der 15 Kilometer langen Etappe erfolgt vom S-Bhf. Hermsdorf/Bahnhofplatz über den Waldseeweg und die Solquell- zur Veltheimstraße. Hier trifft man auf den Mauerweg, der in östlicher Richtung zur Alten Schildower Straße führt. Über die Kurze Straße gelangt man zur Wiesenstraße, die parallel zum ehemaligen Grenzstreifen am Tegeler Fließ verläuft. Vor dem Köppchensee biegt der Mauerweg scharf nach Südsüdost Richtung Blankenfelder Chaussee und Bahnhofstraße ab. Vorbei am Freizeitpark Lübars – empfehlenswert für Familien mit Kindern – gelangt man immer am ehemaligen Grenzstreifen entlang zum Wilhelmsruher Damm. Hier kann man die Tour beenden und nach Westen zum U- und S-Bhf. Wittenau abbiegen. Der Mauerweg führt südlich weiter an den Nordgraben und von dort der Bahntrasse folgend zum S-Bhf. Wollankstraße.

Tour 2: Von Schönefeld nach Lichtenrade führt eine weitere Tour über weite Strecken an der Stadtkante entlang durch die noch ziemlich unverbaute Landschaft im Süden Berlins. Der ehemalige „Kolonnenweg“ der DDR-Grenztruppen ist hier zum Teil erhalten. Auch Peitschenlampen stehen noch, die nachts den Grenzstreifen ausgeleuchtet haben.

Am „Dörferblick“, einer knapp 90 Meter hohen, heute begrünten Müllkippe bog die DDR-Grenze rechtwinklig nach Norden ab. Sie lief auf das Panorama der Gropiusstadt und auf jene Stelle zu, an der zwischen 1973 und 1977 ein Loch in der Mauer war: Am Kölner Damm bestand ein provisorischer Übergang in die DDR, der nur für den Transport von Abfällen eingerichtet worden war. Von dort fuhren die Fahrzeuge der West-Berliner Stadtreinigungsbetriebe auf einer eingezäunten Straße zur Hausmülldeponie Großziethen.

Eine Infotafel des Berliner Mauerwegs markiert heute die Einfahrt zu der Deponie, auf der in vier Jahren ca. 4,4 Mio. Tonnen Müll gelagert wurden. Als Stadt ohne Umland hatte West-Berlin kaum Kapazitäten für eigene Mülldeponien und war daher während der Teilung auf langfristige Abfallbeseitigungs-Verträge mit der DDR angewiesen. Sie wurden nach 1990 als Verträge mit dem Land Brandenburg fortgesetzt. Ab 1997 transportierte die Neukölln-Mittenwalder-Eisenbahn Bauschutt und Erdaushub von den Baustellen des Potsdamer Platzes nach Großziethen. Damit sollte die Mülllagerstätte gesichert werden, die anschließend in eine Freizeitanlage umgewandelt wurde. Von der Kreuzung Lipschitzallee führt der Weg weiter an der Ringslebenstraße entlang bis zum Buckower Damm, an dem seit Januar 2000 ein Gedenkstein an die „gewaltlose Öffnung der Grenzanlagen“zwischen Großziethen und Berlin-Buckow erinnert.

In Höhe der Rathenower Straße biegt die Mauerlinie wieder nach Süden ab. Nach der Großziethener Straße findet man auf Höhe der Wittelsbacher Straße ein Gedenkkreuz für Horst Kullack. Er wurde am 31. Dezember 1971 im Alter von 23 Jahren bei einem Fluchtversuch ohne vorherige Warnung angeschossen. Drei Wochen später erlag er am 21. Januar 1972 nach mehreren Operationen seinen schweren Verletzungen in einem Krankenhaus.

Über den Kirchhainer Damm (B96) und vorbei am S-Bahnhof Lichtenrade gelangt man zur „Grenzübergangsstelle Mahlow“, die 1977 eröffnet wurde. Dort fuhren regelmäßig Transporte für Siedlungsabfälle und Bauschutt aus West-Berlin zur Deponie Schöneiche. Es verkehrten auch LKW, die Baumaterialien nach West-Berlin brachten. Außerdem war Personenverkehr im Zusammenhang mit der Mülldeponie zugelassen. Für die DDR-Grenztruppen wurde die B96 hier untertunnelt. Direkt an der Bahnstrecke, die damals stillgelegt war, kam am 26. Juli 1966 Eduard Wroblewski im Kugelhagel der DDR-Grenzsoldaten zu Tode. Vergeblich hatte er dort in den Abendstunden versucht, nach West-Berlin zu gelangen. Einen Gedenkort für den damals 33-Jährigen gibt es nicht.

Streckeninfo: Diese Etappe ist 16 Kilometer lang und besonders für Radfahrer geeignet. Wer die Tour unterbricht, kann den Weg bequem um ca. ein Drittel verkürzen und zum U-Bhf. Lipschitzallee abbiegen. Leider muss der Grenzstreifen zwischen Schönefelder Straße und Kleinziethener Weg am so genannten Dörferblick großräumig umfahren werden, da die geplante Trasse auf dem Grenzstreifen noch nicht fertig gestellt werden konnte. Westlich des Kirchhainer Damms führt der Weg vor dem Bahndamm über die Paplitzer, Petkusser, Horstwalder und Hilbertstraße nach ca. 1,5 Kilometern zum S-Bhf. Lichtenrade. Eine Querung der alten Dresdner Bahn und der S-Bahntrasse in Höhe des Grenzstreifens konnte bisher nicht realisiert werden. Daher muss über Paplitzer, Petkusser und Horstwalder Straße die nördlich gelegene Unterführung im Verlauf der Wolziger Zeile angesteuert werden.

Tour 3: Von Staaken nach Henningsdorf führt eine Tour am Nordwestrand Berlins und beginnt am Regional-Bahnhof Staaken. Auf dem ehemaligen Grenzbahnhof für die nördliche Transitstreckeließ die DDR-Führung unter Einsatz von Zollhunden Züge und Insassen kontrollieren. Am Bahndamm entlang, der bis 1989 durch zwei Mauern gegen die Umgebung abgeriegelt war, fährt man durch die Eichholzbahn auf den Finkenkruger Weg.

Nördlich des Torwegs berichtet eine Infotafel von der Franziskuskirche, die hier im Grenzstreifen stand und erst Ende 1987 auf Anordnung der DDR-Regierung abgerissen wurde. Am Ende des Finkenkruger Wegs, Ecke Straße 347 steht ein Gedenkkreuz für Willi Block. Nachdem er 1962 zweimal aus der DDR geflüchtet und zweimal dorthin zurückgekehrt war, wurde Willi Block wegen angeblicher Spionagetätigkeit verhaftet und 1963 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Vorzeitig entlassen, versuchte er am 7. Februar 1966 in Staaken erneut nach West-Berlin zu flüchten. Im Grenzstreifen wurde Block von zwei Grenzsoldaten entdeckt und aufgefordert zurückzukommen. Weil sich seine Kleider im Stacheldraht verfangen hatten, konnte er der Aufforderung aber nicht folgen. Ein Kommandeur des 34. NVA-Grenzregiments tötete ihn mit einer Salve aus einer Maschinenpistole. Im Jahr 1997 wurde der Kommandeur wegen Totschlags in einem minderschweren Fall rechtskräftig zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt (Quelle: Chronik der Mauer).

Der Weg durch den Spandauer Forst führt weiter zur ehemaligen West-Berliner Exklave Eiskeller. Sie erhielt ihren Namen aufgrund der durchweg niedrigen Temperaturen, die das Gebiet zu einer bevorzugten Lagerstätte für Eis aus dem Falkenhagener See gemacht haben soll. Die Exklave war mit dem Bezirk Spandau nur durch eine vier Meter breite, 800 Meter lange Zufahrt verbunden. Drei Familien lebten auf Bauernhöfen in Eiskeller. Von Eiskeller fährt man weiter in westlicher Richtung und passiert am Oberjägerweg das Gedenkkreuz für Adolf Philipp. Er war am 5. Mai 1964 mit unbekannter Absicht von West-Berlin in den Grenzstreifen gegangen und von DDR-Grenzsoldaten erschossen worden.

Der weiter nach Westen führende Weg erreicht die Havel und die Wochenendgemeinschaften Fichtewiese und Erlengrund. Auch sie lagen als West-Berliner Exklavenauf dem Gebiet der DDR. Die Besitzer mussten die Grenzanlagen passieren, um zu ihrem Freizeitgelände zu kommen. Am Eingangstor aus Richtung Bürgerablage meldeten sie sich per Sprechanlage bei den DDR-Grenzposten an, um dann den Grenzstreifen passieren zu können. Erst ab dem 1. Juli 1988 war der Zugang zu den Wochenendsiedlungen durch einen Gebietsaustausch mit der DDR wieder frei.

Von den ehemaligen Exklaven führt der Weg an der Havel entlang in die nördlich gelegene Gemeinde Hennigsdorf. Mit ihr verbindet sich für ältere West-Berliner noch immer „der Zug der Stahlarbeiter“. Der Protestmarsch am Morgen des 17. Juni 1953 gehört zu den wenigen West-Berliner Erinnerungen an den Aufstand in der DDR: Die Arbeiter des Hennigsdorfer Stahlwerks und des Lokomotivwerks waren zur Begeisterung vieler Anwohner durch Reinickendorf und Wedding zum „Haus der Ministerien“ an der Leipziger / Ecke Wilhelmstraße gezogen, um dort die DDR-Regierung mit ihren sozialen und politischen Forderungen zu konfrontieren. Im Hennigsdorfer Ortsteil Nieder Neuendorf steht noch ein Grenzturm, in dem sich seit 1999/2000 ein kleines Museum befindet.

Vom Ende der Uferpromenade gelangt man über eine Brücke an den Oder-Havel-Kanal und die ehemalige „Grenzübergangsstelle Hennigsdorf“, eine Wasserkontrollstelle.

Streckeninfo: Vom Regional-Bhf. Staaken fährt man auf dem Finkenkruger Weg nach Norden bis zum Ende der Straße und weiter in nordöstlicher Richtung über die Falkenseer Chaussee hinweg, am Waldkrankenhaus vorbei in den Spandauer Forst. Die Hauptroute führt am „Eiskeller“ vorbei, auf der Alternativroute kann die ehemalige Exklave teilweise umfahren werden. An der Schönwalder Allee biegt der Mauerweg nach Westen vom Grenzverlauf ab, führt aber noch vor dem Laßzinssee dahin zurück und folgt dann der Grenze bis zur Niederneuendorfer Allee. Dort schwenkt die Route nach Süden und trifft an der Badestelle Bürgerablage die Havel. Von dort geht es weiter nach Norden; hier besteht Anschluss an den Radfernweg Berlin–Kopenhagen. Das Dokumentationszentrum in Nieder Neuendorf hat von April bis Oktober immer dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Entlang der Uferpromenade geht es weiter bis zur Spandauer Allee. Nachdem man die Brücke überquert hat, führt der Weg am Walter-Kleinow-Ring rechts an das Ufer des Oder-Havel-Kanals. Am Kanalufer entlang fährt man bis zur Hafenstraße, die in westlicher Richtung am S-Bhf. Hennigsdorf endet.

Hinweis: Die 20 Kilometer lange Etappe von Staaken nach Hennigsdorf lässt sich für Radfahrer, die den ÖPNV benutzen wollen, nicht abkürzen. Wer zu Fuß unterwegs ist, kann an mehreren Punkten der Strecke den Bus nach Spandau oder in verschiedene brandenburgische Orte nehmen.

 

Literaturtipps

Die Berliner Mauer 1961–1989. Fotografien aus den Beständen des Landesarchivs Berlin. Ausgewählt und erläutert von Volker Viergutz. Berlin Story Verlag. 128 S. (mit DVD). ISBN-13: 978-3863680398

Michael Cramer: Berliner Mauer-Radweg. Radtourenbuch und Karte. Ein bikeline-Buch. Verlag Esterbauer. 192 S., 5. Auflage (2009). ISBN-13: 978-3850004572

Leo Schmidt, Axel Klausmeier: Mauerreste – Mauerspuren 2004. Westkreuz Verlag. ISBN-13: 978-3929592504

Fotos und Links

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