Wirtschaftsfaktor für Berlin: Tourismus- und Kongressindustrie
Studie „Tourismus-Satellitenkonto“, kurz TSA, des DIW Econ
Für Berlin ist die Tourismus- und Kongressindustrie ein enormer Wirtschaftsfaktor: Im Jahr 2019 – vor der Corona-Pandemie – führte der touristische Konsum durch Berlin-Besucher*innen in Höhe von 16,9 Milliarden Euro zu einer direkten Bruttowertschöpfung von 9,4 Milliarden Euro (zum Vergleich Bauwirtschaft: 5,9 Mrd. Euro). Das entspricht einem Anteil in Höhe von 6,6 Prozent an der gesamten Wirtschaftsleistung Berlins.
Pandemiebedingt waren es 2020 acht Milliarden Euro, 53 Prozent weniger. Durch die Corona-Pandemie waren es 2020 etwa 4,5 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung, die 3,2 Prozent entsprechen. Dies waren im Jahresvergleich 52,5 Prozent weniger. So die Ergebnisse der neuesten Studie Tourismus-Satellitenkonto (TSA) des DIW Econ.
Zahlreiche Branchen und der Arbeitsmarkt der Hauptstadt profitieren davon: Elf Prozent aller erwerbstätigen Berliner:innen, das sind rein rechnerisch rund 227.900 Menschen, lebten 2019 direkt und indirekt vom Tourismus. Coronabedingt waren diese Zahlen 2020 niedriger: So konnten zuletzt 95.600 Menschen, also 4,6 Prozent aller erwerbstätigen Berliner:innen, vom Tourismus leben.
Jede:r deutsche übernachtende Berlin-Besucher:in gab 2020 am Tag 173,50 Euro aus, internationale Gäste 167,90 Euro.
Diese Kennzahlen zum Wirtschaftsfaktor Tourismus für Berlin stammen seit 2019 aus der neuen Auswertung „Tourismus-Satellitenkonto“ bzw. „Tourism Satellite Account“, kurz TSA, des DIW Econ, einer Tochter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin.
Kongressgäste geben im Durchschnitt mit 349,56 Euro pro Tag sogar doppelt so viel Geld in Berlin aus. Diese Zahl ist eine Berechnung der wirtschaftlichen Effekte von Tagungen und Kongressen in Berlin, basierend auf dem Meeting- & Event-Barometer Berlin 2023/24 (September 2024).
Die TSA-Analyse ist eine neue, international anerkannte Erhebung, die eine Vergleichbarkeit mit anderen Städten, Ländern und Branchen ermöglicht. Durch Veränderungen in der Methodik sind aber keine Vergleiche zu den erhobenen Zahlen zu Berlins Tourismus als Wirtschaftsfaktor aus den Vorjahren möglich. Details im Bericht.